Rheinfelden hat eine eigene Schnelltest-Strategie für Erzieher
In Kitas sind Abstands- und Hygieneregeln nur schwer einzuhalten.
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Rheinfelden mit eigener Schnelltest-Strategie für Erzieher

Am 22. Februar öffnen die Kitas in Baden-Württemberg. Um Infektionen zu vermeiden geht Rheinfelden einen eigenen Weg: Die Stadt stellt bereits in dieser Woche zwei Schnelltests für alle Erzieher bereit.

Kitas und Grundschulen wieder zu öffnen ist vielen im Land ein großes Anliegen. Die Kinder sollen ihren Alltag zurückbekommen, die Eltern brauchen die Kita, um ihren Berufen nachgehen zu können. Dennoch ist die Öffnung auch ein Risiko. Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln sind gerade in Kitas kaum einzuhalten. Gerade die sich aggressiver verbreitenden Virus-Mutanten bereiten deshalb Sorge. Die neue Schnelltest-Strategie des Landes soll auch hier Risiken minimieren. 

Rheinfelden mit eigener Schnelltest-Strategie

Der Stadt Rheinfelden ging das Vorgehen jedoch nicht schnell genug. Hier können sich Erzieher bereits seit Anfang dieser Woche testen lassen. Zwei Tests pro Erzieher und Woche sind vorgesehen. Ein Unterschied zur Impfstrategie des Landes: Statt die Testungen in Apotheken und Hausarztpraxen durchzuführen, hat sich die Stadt dazu entschieden eine Fachkraft aus jeder Kita auf die Anwendung der Schnelltests zu schulen. So hofft die Stadt, den Aufwand für die Erzieher zu verringern und Apotheken und Arztpraxen zu entlasten. In den ersten Wochen werden die Tests in den städtischen Kitas jeweils von einer medizinischen Fachkraft des Caritasverbands Hochrhein begleitet. „Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar“, erklärt Bürgermeisterin Diana Stöcker.

Ziel: Auch asymptomatische Infektionen erkennen

Durch die frühzeitigen, engmaschigen Tests will die Stadt die Erzieher, aber auch die Kinder und ihre Eltern schützen. „Wir hoffen, dass die regelmäßige Testung, durch die sehr schnell Infektionsketten unterbrochen werden können, da insbesondere asymptomatische Infektionen erkannt werden, bei der Rückkehr zu etwas Normalität im Bereich der Kitas hilft“, so Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. Die Idee für die Strategie hatte die Stadt schon länger diskutiert. Sie sei jedoch erst jetzt möglich geworden, da die Schnelltests zuvor zu teuer gewesen seien. 

Andere Träger beteiligen sich an der Schnelltest-Strategie

In Rheinfelden gibt es insgesamt 20 Kitas. Nicht nur in den vier städtischen Kitas werden die Schnelltests angeboten. Die Stadt hat auch allen anderen Trägern die Möglichkeit gegeben bei der Schnelltest-Strategie mitzumachen. Die evangelischen Kitas und Kitas privater Träger sind auf das Angebot eingegangen und konnte ebenfalls je einen Erzieher für die Durchführung der Schnelltests schulen lassen. 

500 Schnelltest für städtische Kitas

Die Schnelltest-Strategie des Landes ist erst für den 21. Februar in Aussicht gestellt. Daher hat die Stadt 500 Schnelltests selbst gekauft, um die Zeit bis dahin überbrücken zu können. Die von der Stadt angeschafften Tests sind für die 80 Kita-Mitarbeiter der vier städtischen Kitas vorgesehen. Die freien Träger und die evangelischen Kitas schaffen ihre Tests selbst an, können diese aber über die Betriebskosten abrechnen. Tests sind für montags und donnerstags vorgesehen.

Zuspruch aus der Stadt und vom Land

Die katholischen Kitas beteiligen sich nicht an der Schnelltest-Strategie der Stadt. Sie widerspreche der Strategie des Landes. Von dort bekommt die Stadt jedoch laut Bürgermeisterin Diana Stöcker Zuspruch. Von Susanne Eisenmann sei der Vorstoß der Stadt bereits gelobt worden, erzählt sie gegenüber der Badischen Zeitung. Auch aus der Stadt selbst kommt positives Feedback. So hat sich etwa der Elternrat zufrieden gezeigt. 

Lahr geht einen ähnlichen Weg

Auch in Lahr möchte man Apotheken und Arztpraxen entlasten. Hier plant die Stadt ab der nächsten Woche mit mobilen Teams aus Mitarbeitern der Stadt von Kita zu Kita zu fahren und Schnelltests durchzuführen. Auch eine Unterstützung der Teams durch Freiwillige kann sich die Stadt vorstellen, sollte die Nachfrage sehr hoch sein. Die Mitarbeiter der Kitas können sich auch gegen die mobilen Teams und für den Weg des Landes über Apotheken und Arztpraxen entscheiden. Beide Wege sind möglich. Für pädagogisches Fachpersonal der Kitas hatte die Stadt Lahr bereits ermöglicht, Schnelltests im Pflegeheim Spital vornehmen zu lassen.