Risiken und Schäden durch Hochwasser können etwa durch ein Starkregenrisikomanagementkonzept verringert werden.
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Wie verringern Kommunen die Risiken durch Hochwasser?

In den letzten Tagen wurden einige Regionen Baden-Württembergs von heftigem Hochwasser heimgesucht. Ein Naturereignis, das nicht selten vorkommt und in vielen Fällen nur schwer vermeidbar ist. Doch wie können Kommunen die Risiken und Schäden trotzdem minimieren?

Autos schwimmen über die Straße, Bäume fallen um, Impfzentren stehen unter Wasser - Die Starkregenereignisse der letzten Tage haben Baden-Württemberg besonders hart getroffen. Und bei den Hochwassern hat es sich nicht einmal um die ersten in diesem Jahr gehandelt. Auch im Januar und Februar war es schon zu Hochwasser gekommen. Ob Gewässer über die Ufer treten, der Tau von Schnee und Eis zu schnell von statten geht oder Starkregen die Kanalisationen und unbebauten Flächen überfordert - Hochwasser kommen immer wieder und sind damit für alle Akteure eine Daueraufgabe. Zu den Akteuren gehören neben Land, Industrie, Gewerbe und Bürger auch die Städte und Gemeinden. 

Vorbereitung auf Hochwasser

Doch wie können sich die Kommunen auf Hochwasser vorbereiten? Dazu gibt es im Internet für Baden-Württemberg viele Informationsquellen und Leitfäden, die sie dabei unterstützen sollen, die Risiken bei einem potentiellen Hochwasser zu minimieren. Zunächst können Kommunen so die generellen und aktuellen Gefahren besser einschätzen. Darauf aufbauend gibt es viele Seiten, die sie dabei unterstützen ein Starkregenrisikomanagement zu erarbeiten. Denn wichtige Frage sind zunächst: Welche Risiken sind in der Region besonders relevant? Und welche individuellen Möglichkeiten zum Handeln haben die verschiedenen Akteure vor Ort?

Wie sehen die regionalen Hochwassergefahren aus?

Um die Risiken vor Ort erst einmal einschätzen zu können, helfen unter anderem die Hochwassergefahrenkarten, die für jede Kommune in Baden-Württemberg die Risiken anzeigen. Darüber hinaus zeigen die Umwelt-Daten und -Karten online (UDO) bereits bekannte Gefahren und Risiken. Dort finden sich zudem aktuelle Bewertungen des Hochwasserrisikos für das ganze Bundesland. Auch service-bw.de hält viele wichtige Informationen für die Kommunen bereit.

Hochwasser durch steigende Pegel

Wie hoch das aktuelle Risiko für ein Hochwasser durch das Übertreten von Gewässern ist, prognostiziert die Hochwasservorhersagezentrale. Ihre Prognose zu den Pegelständen kann auch online eingesehen werden. Darüber hinaus gibt es länderübergreifende Hochwasserrisikomanagementpläne. Diese zeigen für Baden-Württemberg etwa, wie die Risiken von Hochwasser an Rhein und Donau aussehen. Sie enthalten auch Ziele und Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von Hochwasserschäden.

Hochwasser durch Starkregen

Um die Risiken bei Starkregen zu minimieren, können Kommunen ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Bei der Erarbeitung eines eigenen Starkregenrisikomanagements können etwa die Hinweise der LUBW in ihrem Leitfaden für das kommunale Starkregenrisikomanagement helfen. Prüflisten zu den einzelnen Arbeitsschritten und Datenblätter mit den wichtigsten Aspekten finden Kommunen im Anhang 7. Auch gelungene Praxisbeispiele können bei der Orientierung helfen. So ist auf den Seiten des Umweltministeriums Baden-Württemberg etwa nachzulesen, wie es Offenau, Wertheim und Eningen unter Achalm gemacht haben. In fortlaufend erneurten Maßnahmenberichten können die Kommunen zudem nachsehen, wie weit die als sinnvoll definierten Maßnahmen zur Risikominimierung bei Hochwasser bereits umgesetzt sind.

Einige der ersten Maßnahmen zur Minimierung der Hochwasserrisiken sind klar: Alle wichtigen Information zum Hochwasserrisiko vor Ort an alle Akteure verteilen, unbebaute Flächen für das Versickern großer Wassermengen behalten, falls nötig bauliche Maßnahmen, die Hochwasser zurückhalten können umsetzen und lokale Pegelmessstellen einrichten.