Kommunen in Baden-Württemberg pflanzen über zwei Millionen Bäume
Gestartet war die Klimaschutzaktion des Gemeindetags Ende September 2019, als der Landesvorstand des mitgliederstärksten Kommunalen Landesverbands bei einer Sitzung in Bad Mergentheim den ersten Baum im Kurpark einpflanzte. Die ursprünglich nur für das Jahr 2020 geplante Aktion wurde aufgrund der Belastungen der Städte und Gemeinden durch die Corona-Pandemie bis zum Tag des Baumes 2021, dem 25. April, verlängert.
Klimaschutz ist eines der aktuell meistdiskutierten Themen in Politik, Medien und Gesellschaft. Für die Kommunen in Baden-Württemberg zählt der Klimaschutz aber schon lange zu ihren wichtigsten Aufgabenbereichen. Leider bleiben die kommunalen Klimaaktivitäten oftmals von Öffentlichkeit und Politik unbemerkt. Mit unserer Aktion wollen wir deshalb zeigen, dass unsere Städte und Gemeinden aktive Klimaschützer sind. Wir freuen uns sehr, dass sich trotz der Pandemie viele hundert Städte und Gemeinden an dieser Aktion beteiligt haben. Insgesamt konnten wir sogar doppelt so viele Bäume pflanzen wie vorgesehen. Ich bin deshalb sehr stolz auf unsere Mitglieder und möchte mich herzlich für ihren Einsatz bedanken.
Gesetztes Aktionsziel von Kommunen mehr als verdoppelt
Trotz der Dürreperiode im Frühjahr 2020 und der Corona-Pandemie haben sich bis zum heutigen Tag 456 baden-württembergische Städte und Gemeinden an der Klimaschutzaktion des Gemeindetags beteiligt. Besonders erfreulich ist, dass auch zwei Landkreise, ein Zweckverband und eine hessische Stadt mitgemacht haben. Vor allem Städte und Gemeinden mit großer Markungs- oder Waldfläche konnten mehrere Tausend Bäume pflanzen. Der Spitzenreiter brachte es sogar auf rund 80.000 Bäume. Es gab aber auch Pflanzungen im einstelligen Bereich, beispielsweise auf Kindergarten- und Schulgeländen oder auf innerstädtischen Plätzen. Diese haben natürlich auch eine nachhaltige Wirkung auf das Umweltbewusstsein von Kindern. Insgesamt wurden so im Rahmen der Aktion von den beteiligten Kommunen bisher 2.180.000 neue Bäume an die Geschäftsstelle des Gemeindetages gemeldet, von denen rund 1,5 Millionen zur Pflanzung im Wald vorgesehen sind.
Steffen Jäger ist beeindruckt vom Ergebnis der Baumpflanzaktion
Präsident Steffen Jäger zeigt sich vom Einsatz der Städte und Gemeinden beeindruckt: „Der Erfolg unserer Klimaschutzaktion ist ein starker Beleg für das Engagement der Städte und Gemeinden. Vor allem ist die Aktion aber eine gute Nachricht für den Klimaschutz.“ Zwei Millionen neue Bäume im Land entsprechen rund 670 Hektar Wald. Da ein Hektar Wald rund 13 Tonnen CO2 speichert, gelingt es durch die kommunale Aktion etwa 8.710 Tonnen CO2 zu binden – und das jährlich. Dabei sind die Bäume nicht nur als CO2-Speichermedium von zentraler Bedeutung im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Vor allem im bebauten Bereich erfüllen sie eine zweite, mindestens ebenso wichtige Aufgabe: Als urbane Schattenspender helfen sie dabei, das Mikroklima zu regulieren.
Trotz der pandemiebedingten Beschränkungen beteiligten zahlreiche Städte und Gemeinden ihre Bürgerinnen und Bürger coronakonform an den Pflanzaktionen. „Es freut uns sehr, dass sich auch viele Bürgerinnen und Bürger für unsere Aktion begeistert haben. Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die letztlich nur gelingen wird, wenn jeder Einzelne einen Beitrag leistet. Unsere Baumaktion wollte ein Bewusstsein dafür schaffen und wir können feststellen, das ist gelungen“, so Steffen Jäger.
Gemeindetagspräsident Steffen Jäger pflanzt den 2.000.000. Baum
Auch die Geschäftsstelle des Gemeindetags beteiligte sich deshalb im Kleinen an der Aktion. Gemeindetagspräsident Jäger pflanzte auf dem Grundstück in Stuttgart zum Ende der Aktion einen Feldahorn – gut möglich, dass damit der zweimillionste Baum der Aktion nun tatsächlich in der Landeshauptstadt wächst.
Zahlreiche weitere Klimaschutzprojekte vor Ort
Die Pflanzaktion des Gemeindetags steht sinnbildlich für die vielfältigen kommunalen Klimaschutzvorhaben in Baden-Württemberg. „Unsere Kommunen kümmern sich nicht nur um Baumpflanzungen, sondern es sind sie, die abstrakte Klimaschutzziele durch örtliche Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen konkret umsetzen. Die Städte und Gemeinden sind damit auch im Klimaschutz das, was sie in vielen anderen Feldern der öffentlichen Daseinsvorsorge ebenfalls sind: die Lösungsebene. Dabei reichen die Projekte von Öko-Strom und Photovoltaikanlagen für öffentliche Gebäude über E-Mobilität bei Dienstfahrzeugen, Verpachtung von Flächen für Windkraftanlagen bis hin zu kommunalen Nahwärmenetzen, dezentralen Blockheizkraftwerken oder der Phosphor-Rückgewinnung in kommunalen Kläranlagen“, erklärt Gemeindetagspräsident Jäger und ergänzt: „Der kommunale Klimaschutz ist so vielfältig wie das kommunale Leben selbst. Er funktioniert und gewinnt stetig an Bedeutung im kommunalen Aufgaben-Portfolio.