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Ideenwettbewerb: 45 Ehrenamtsprojekte im Ländlichen Raum vorgestellt

Der Ideenwettbewerb "Gemeinsam schaffen" hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen miteinander zu vernetzen, die im Alltag nicht aufeinandertreffen. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz wollte auf diese Weise zeigen, welchen Stellenwert das Ehrenamt im Ländlichen Raum hat. Die aus dem Wettbewerb hervorgegangenen Ideen wurden mit kleinen Summen gefördert.

„Baden-Württemberg ist stark im Ehrenamt und steht für eine solide Gemeinschaft. Dennoch wirken sich Entwicklungen wie der demografische Wandel auch hier auf das Zusammenleben vor Ort aus und gefährden insbesondere im Ländlichen Raum den generationenübergreifenden Kontakt und den nachbarschaftlichen Austausch“, schreibt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf der Seite www.gemeinsamschaffen.de. Diese Ausgangslage hat das Ministerium dazu veranlasst, im Mai 2020 den gleichnamigen Ideenwettbewerb („Gemeinsam:Schaffen“) ins Leben zu rufen und Projekte zu fördern, die genau diesen Austausch und Kontakt unterstützen. 

Naturfreundliche Ortsumgestaltung und Bewusstsein für Barrieren schaffen 

Die Ideen wurden in drei Projektkategorien eingereicht: „Gemeinsam:gestalten“, „Gemeinsam:aktiv“ und „Gemeinsam:lernen“. Die Projekte sind auf der Website www.gemeinsamschaffen.de auf einer Datenbank hinterlegt. In der Kategorie Gemeinsam:gestalten finden sich viele Projekte mit Naturbezug oder solche, die städtebaulich aktiv werden. So plant die Naturschutzgruppe unteres Aalbachtal e.V. die Umgestaltung einer Verkehrsinsel in eine Spielstraße im Ort. Die Radsportfreunde Bartholomä und der Skiclub Bartholomä wollen Mountainbike-Trails an einem Berg anlegen, und die Jugendhilfe Creglingen e.V. will durch einen Gemeinschaftsgarten für Weikersheim eine Begegnungsstätte schaffen. Auch ein Projekt für mehr Barrierefreiheit ist dabei. Es heißt „Ellwanger Rampe", wird vom Seniorenrat Ellwangen initiiert und soll in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür schaffen, welche besonderen Bedürfnisse Menschen mit Behinderungen und Bewegungseinschränkungen im Alltag haben. 

Generationenübergreifende Fahrradwerkstatt und inklusive Ballschule  

In der Kategorie „Gemeinsam Aktiv“ bringen die Ehrenamtlichen Bewegung und Begegnung zusammen. Der Verein Horben-leben e.V. schafft einen Raum, in dem Senioren, Jugendliche und Kinder zusammenkommen - um gemeinsam unter fachkundiger Anleitung Fahrräder zu reparieren. Der Bahlinger SC nimmt landesweit eine beeindruckende Pionierrolle ein, indem er mit der „Inklusiven Ballschule“ ein inklusives Sportangebot macht, bei dem Kinder mit und ohne Handicap zusammen spielen. Der Heimatverein Klepsau e.V. will eine bisher ungenutzte Fläche im Ort umgestalten, um einen Ort für gemeinschaftliche Aktivitäten für Menschen aller Altersgruppen zu schaffen.

Mediensprechstunden von Jung für Alt und internationales Kochen 

Auch in der Kategorie „Gemeinsam:lernen“ ist die Vielfalt der Projekte groß. Der Verein LebensMittelpunktEttenheim e.V. will einen Ort in der Natur schaffen, wo Abwechslung, Selbstversorgung, Natur- und Menschenfreundlichkeit im Mittelpunkt stehen. In Elzach tun Jugendliche etwas für Ältere: Der Verein für die Jugend Elzach e.V. bietet sogenannte Mediensprechstunden an, in denen die Jugendlichen ihr Wissen über die neuen Medien an Seniorinnen und Senioren weitergeben und den Austausch zwischen Generationen fördern. Interkulturell geht es in Rottweil zu, wo die Bürgerstiftung für das Projekt „Kochen der Nationen“ Eltern unterschiedlicher Nationalitäten zusammenbringt, um für die anderen Ehrenamtlichen Gerichte ihrer Heimatländer zu kochen. 

141 Bewerbungen, 890.000 Euro Förderung

Insgesamt gab es seit Mai 2020 141 Bewerbungen. 45 davon hat eine unabhängige Jury ausgewählt. Zwischen 3.000 und 30.000 Euro an Fördergeldern standen zur Verfügung, insgesamt betrug die Fördersumme 890.000 Euro. „Beeindruckend ist aber nicht nur das Ergebnis der Projekte. Sehr beeindruckend ist vor allem, wie die Projektträgerinnen und Projektträger vorgegangen sind. Bei allen Projekten war es eine Gemeinschaftsleistung vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger – also ein perfektes Beispiel für ‚Gemeinsam:Schaffen‘ im wahrsten Sinne des Wortes“, kommentierte Staatssekretärin Sabine Kurtz das Ergebnis des Wettbewerbs.