10-Punkte-Plan für Einzelhandel und Gastronomie
Wie viele Kleinstädte in Baden-Württemberg, hat sich Gengenbach einen mehrheitlich inhabergeführten Einzelhandel in der Innenstadt erhalten können. Die ohnehin schwierige Situation im stationären Einzelhandel - hervorgerufen besonders durch die Konkurrenz des Online-Handels - hat sich in der Coronapandemie noch einmal verschärft. Über Wochen mussten die Läden vollständig geschlossen bleiben. Auch heute sind noch deutliche Einschränkungen zu verzeichnen, da zur Eindämmung der Coronapandemie auch in den Geschäften besondere Regeln eingehalten werden müssen und die Kunden zögerlicher sind als vor der Pandemie.
Nur die Außengastronomie ist beliebt
Auch in der Gastronomie sind die Auswirkungen der Pandemie weiterhin spürbar. Während sich die Außengastronomie großer Beliebtheit erfreut, schrecken noch immer viele Gäste davor zurück sich in einen geschlossenen Raum zu setzen. Bei schlechtem Wetter gehen so die Umsätze in der Gastronomie schnell herunter. Die Städte und Gemeinden versuchen ihren Einzelhandel und ihre Gastronomie so gut wie möglich zu unterstützen. Die Attraktivität der Kommunen hängt davon ebenso ab, wie zukünftige Gewerbesteuereinnahmen und die Arbeitsplatzsituation.
Gengenbach verfolgt einen 10-Punkte-Plan
Gengenbach im Ortenaukreis verfolgt bei der Unterstützung seines Einzelhandels und seiner Gastronomie bereits seit Mai einen 10-Punkte-Plan. Nun sind weitere Punkte des Plans in die Tat umgesetzt.
Mit dem 10-Punkte-Plan konnten wir ein breit gefächertes Hilfsprogramm umsetzen, um die Einzelhändler und die Gastronomie zu unterstützen. Es ist uns, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung, ein Anliegen die durch die Corona-Pandemie entstandene prekäre Situation der Einzelhändler und Gastronomen ernst zu nehmen. Wir wollen und müssen uns in diesen Zeiten solidarisch zeigen mit jenen, die einen bedeutenden Anteil an der Attraktivität unserer Innenstadt haben."
Zunächst hat die Stadt die Erweiterung der Freischankbereiche und Straßencafés ermöglicht. Dafür werden öffentliche Flächen auf Zeit für die bestehende Außenwirtschaft zur Verfügung gestellt. Dazu zählen Gehwegbereiche, Innenhöfe und Parkflächen. Die Nutzfläche für die Außenwirtschaft darf pro Gaststätte maximal verdoppelt werden. Elf innerstädtische Gaststätten nehmen das Angebot der Stadt in Anspruch. Zudem hat die Stadt die Sondernutzungsgebühren für die gewerbliche Nutzung öffentlicher Flächen für das Jahr 2020 ausgesetzt.
#Gengenbachblueht
Ein Teil des 10-Punkte-Plans, der aktuell umgesetzt wird, ist die Aktion "Gengenbach blüht". Diese wird begleitet von dem Künstler Olaf Hajek. In der Stadt sind drei 2,5-Meter-hohe Portale verteilt, die von Besuchern gerne als Fotomöglichkeit genutzt werden. Die Stadt animiert Besucher dazu, ihre Fotos unter dem Hashtag #Gengenbachblueht in den Sozialen Medien zu teilen.
Bürgermeister Thorsten Erny macht es vor:
Und dabei findet der Bürgermeister nicht nur Nachahmer auf zwei Beinen:
Neben der üblichen Blumendekoration der Innenstadt, werden zusätzlich zwei gärtnerische Anlagen angelegt. Wandbilder wurden von Mitarbeitern des Baubetriebshofs an ausgesuchten Orten montiert. All diese Bausteine der Stadtgestaltung sollen Einheimische, aber auch Touristen in die Stadt ziehen.
Gutscheinaktion für den Einzelhandel
Darüber hinaus soll eine Gutscheinaktion den Einzelhandel ankurbeln. Bei teilnehmenden Geschäften bekommen Kunden ab einem Einkauf von zehn Euro Lose. Diese können sie ausfüllen und direkt im Geschäft oder bei der Stadt abgeben. Am ersten Mittwoch jedes Monats werden die Gewinner gezogen, die Gutscheine für die Geschäfte in der Stadt erhalten. Bürgermeister Thorsten Erny ist zufrieden mit dem 10-Punkte-Plan seiner Stadt: "Gemeinderat und Stadtverwaltung haben in einem Kraftakt in kurzer Zeit hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen, damit Gengenbach weiterhin eine lebendige Stadt mit einem starken Tagestourismusbleiben wird. Nur gemeinsam arbeiten wir uns aus der Krise heraus."