Südwest-Kommunen schneiden bei Klimawette besonders gut ab
In den letzten Jahren haben immer mehr Städte und Gemeinden versucht, ihre Bürger für die Notwendigkeiten des Klimaschutzes zu sensibilisieren. Eine spielerische Möglichkeit, die Spaß am Klimaschutz machen soll, haben in diesem Jahr insgesamt 1.421 Kommunen aus ganz Deutschland genutzt: die kommunale Klimawette.
Was ist die kommunale Klimawette?
Die Wette: Teilnehmende Kommunen schaffen es in einem Zeitraum von knapp sechs Monaten 1,5 Prozent ihrer Einwohner dazu zu animieren je eine Tonne CO2 einzusparen. Der Wettzeitraum startete mit dem deutschen Erdüberlastungstag am 5. Mai und endete mit dem Beginn der Weltklimakonferenz am 1. November. Auch nachträglich konnten Kommunen noch in die Wette einsteigen und mit entsprechend weniger CO2-Einsparziel starten. Die Bewerbungen konnten sowohl die Stadt- und Gemeindeverwaltungen selbst als auch ortsansässige Klimaschutzorganisationen einreichen. Träger der Klimawette ist der Verein „3 fürs Klima“.
Top 8 der Klimawette
In Baden-Württemberg gab es mit der Klimaschutzstiftung eine landesweite Wettpatin – Das gab es in keinem anderen Bundesland. Das könnte ein Grund dafür sein, dass sich überdurchschnittlich viele baden-württembergische Kommunen beteiligt und auch besonders gut abgeschnitten haben. Die Hälfte der Top 8 der sogenannten „CO2-Städteliga“ kommt aus dem Südwesten:
Platz 1: Backnang
Platz 2: Renningen
Platz 3: Gilching
Platz 4: Bötzingen
Platz 5: Bad Hindelang
Platz 6: Haan
Platz 7: Bad Endorf
Platz 8: Kenzingen
Wie werden die CO2-Einsparungen gemessen?
Während des Wettzeitraums konnte jeder Interessierte auf der Webseite der Klimawette im Live-Status nachsehen, wie viele Tonnen CO2 die Kommunen jeweils bereits eingespart haben. Jeder Teilnehmer konnte auf der Webanwendung CO2-Avatar aus 20 Maßnahmen auswählen, eingeben wie er sich hier beteiligt hat und die Einsparung inklusive Postleitzahl an die Organisatoren der Klimawette schicken. Die Einsparmöglichkeiten lagen dabei hauptsächlich in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum. Dazu gehörte:
- Wechsel zu einem zertifizierten Ökostromanbieter
- Dämmung der Heizungsrohre
- Kürzer duschen
- Verzicht auf Fleisch oder vegane Ernährung
- Verzicht auf innereuropäische Flüge
- Mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegte Strecken und vieles mehr
Wer hat seine Klimawette gewonnen?
Das ambitionierte Ziel, das die kommunale Klimawette vorgegeben hat, konnten nur Renningen und Backnang erreichen. Renningen, das vom Arbeitskreis Lokaler Klimaschutz angemeldet wurde, sparte 268,5 Tonnen CO2 ein. Der Wetteinsatz des Arbeitskreises ist es, einen Lieferservice mit Lastenrädern auf die Beine zu stellen, um weiteres CO2 einzusparen. Für den Arbeitskreis gehört die CO2-Einsparung schon lange zu einer der drei wichtigsten Säulen – zusammen mit dem Pflanzen neuer Bäume und dem Mitwirken an einem Klimaschutzkonzept für Renningen.
In Bötzingen hat die Gemeinde zusammen mit dem Verein „Gemeinsam für morgen“ die Wette angenommen. Die Gemeinde ist jedoch relativ spät, am 13. September, zur Wette hinzugestoßen. Wetteinsatz sollte die Pflanzung zehn neuer Bäume sein. Von den angestrebten 80 Tonnen CO2-Einsparung konnte die Gemeinde 55,2 Tonnen erreichen.