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Der Data Governance Wegweiser: So bringen Kommunen ihre Daten auf Kurs

Ob smarte Straßenbeleuchtung, digitale Bauanträge oder Umweltprojekte: Ohne Daten läuft heute fast nichts mehr. Doch wie lassen sich technische, rechtliche und organisatorische Fragen unter einen Hut bringen? Genau hier hilft der neue Data Governance Wegweiser, der mit Smart-City-Partnern aus ganz Deutschland entwickelt wurde und kostenfrei nutzbar ist.

Datenprojekte in der Verwaltung wirken auf viele Kommunen zunächst komplex, aufwändig oder riskant. Der Data Governance Wegweiser macht hier Schluss mit Unsicherheit. Das neue Online-Tool wurde am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) entwickelt und richtet sich explizit an Einsteiger. Der Wegweiser vermittelt Wissen, Methoden und Vorlagen, die sofort im Alltag einsetzbar sind – egal ob Fachamt, Digitalisierungsbeauftragte:r oder Projektgruppe. Auch Politiker:innen und externe Partner wie Stadtwerke oder IT-Dienstleister profitieren.

Kern des Wegweisers ist eine Dreischritt-Methode, mit der Kommunen ihr Vorhaben strukturiert angehen können:

  1. Prozesse entschlüsseln: Welche Maßnahme ist sinnvoll, wo liegt der rechtliche Rahmen, wie sieht der konkrete Ablauf aus?

  2. Daten erschließen: Welche Daten werden gebraucht, wer hat sie – und was ist bei Zugriff, Technik und Datenschutz zu beachten?

  3. Veränderung anstoßen: Wie lassen sich Prozesse optimieren, Beteiligung verbessern und strukturelle Hemmnisse abbauen?

Mit klaren Leitfragen, Prozessvorlagen und anschaulichen Beispielen unterstützt das Tool kommunale Teams bei der Planung und Umsetzung – vom ersten Gedanken bis zur konkreten Maßnahme.

Für mehr Klarheit, Beteiligung und Wirkung

Ein zentrales Ziel des Wegweisers: Interessenkonflikte rund um Daten auflösen. Denn je mehr Akteure beteiligt sind – Verwaltung, Politik, Öffentlichkeit – desto größer die Gefahr, dass unterschiedliche Erwartungen, Datenschutzbedenken oder Zuständigkeiten Projekte ausbremsen. Der Wegweiser hilft, diese Konflikte zu erkennen, offen zu thematisieren und tragfähige Lösungen zu finden.

Er wurde mit Beteiligung vieler Städte und Akteure aus der Smart-City-Szene erprobt und bietet auch Kommunen mit wenig Ressourcen einen niedrigschwelligen Einstieg. Das Tool regt außerdem an, gesetzliche Spielräume kreativ zu nutzen – etwa indem Kommunen selbstbewusst mit Landes- oder Bundesstellen in den Dialog treten, wenn bestehende Vorschriften Innovationen behindern.

Für wen der Wegweiser gemacht ist

Der Data Governance Wegweiser richtet sich an:

  • kommunale Projektleitungen und Fachabteilungen

  • Bürgermeister:innen und Entscheidungsträger

  • IT- und Digitalverantwortliche in Kommunen

  • Beteiligte aus kommunalen Unternehmen und Kooperationen

  • Bürger:innen, die sich einbringen wollen