Kommunale Schulden steigen im ersten Corona-Jahr in Baden-Württemberg um 7,6 Prozent.
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7,6 Prozent mehr kommunale Schulden im ersten Corona-Jahr

Trotz substantieller Finanzhilfen konnten die enormen Mehrausgaben und Mindereinnahmen der Kommunen während des ersten Corona-Jahres nicht ausgeglichen werden. Die Schulden der kreisfreien und kreisangehörigen Städte und Gemeinden steigen - Nur die Verschuldung der Landkreise sinkt.

Im ersten Corona-Jahr sind die kommunalen Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich deutlich gestiegen. Ende des Jahres beliefen sich die Schulden ihrer Kernhaushalte auf rund 6,3 Milliarden Euro. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 7,6 Prozent. In absoluten Zahlen um 447 Millionen Euro. Pro Kopf beliefen sich die Schulden der kommunalen Kernhaushalte 2020 damit auf durchschnittlich 568 Euro. Schulden machten die Kommunen in Form von Krediten und Kassenkrediten, nicht aber in Wertpapierschulden. Diese Zahlen meldete nun das Statistische Landesamt Baden-Württemberg. 

Größter Schuldenanstieg bei den kreisfreien Städten

Wie schon in den Jahren zuvor spielen Kassenkredite in den baden-württembergischen Kommunen eine untergeordnete Rolle. Mit 337 Millionen Euro machten sie einen Anteil von 5,3 Prozent der Schulden aus. Den höchsten Schuldenzuwachs hatten die kreisfreien Städte zu verzeichnen. Die Schulden ihrer Kernhaushalte beliefen sich auf 1,7 Milliarden Euro - 254 Millionen Euro und damit 18,1 Prozent über den Schulden des Vorjahres. Auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden hatten im letzten Jahr einen deutlichen Anstieg der Schulden in den Kernhaushalten zu verzeichnen. Ihre Schulden in Höhe von 3,6 Milliarden Euro lagen 233 Millionen Euro und damit 6,9 Prozent über den Vorjahresschulden. 

Kommunale Schulden: Landkreise mit geringeren Schulden als 2019

Auch die rechtlich unselbstständigen Eigenbetrieben der Kommunen waren mit rund 7,1 Milliarden Euro höher verschuldet als noch im Vorjahr. Ihre Schulden stiegen um 207 Milliarden Euro - Das bedeutet einen Anstieg um drei Prozent zum Vorjahr. Ausschließlich die Schulden der Landkreise sanken im Jahr 2020. Mit einer Verschuldung von 1,04 Milliarden Euro sanken ihre Schulden um 39 Millionen Euro und somit um 3,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019.