Städtepartnerschaften: Die junge Generation muss übernehmen
Am Freitag fand der dritte Zukunftsdialog für Städte- und Kommunalpartnerschaften in der Schlossgartenhalle in Ettlingen statt. Europastaatssekretär Florian Hassler hatte rund 200 Teilnehmende eingeladen, um über das Interesse junger Menschen an Städtepartnerschaften zu diskutieren – und über die Frage, wie in Entscheidungen eingebunden werden können. Hassler betonte die Bedeutung der Beteiligung junger Menschen in einer alternden Gesellschaft. „Gerade in Zeiten einer alternden Gesellschaft dürfen die Stimmen der jungen Menschen nicht untergehen. Wir müssen gerade jetzt auf sie zugehen, ihnen zuhören und ihre Anliegen ernst nehmen“, betonte Hassler, der die Veranstaltung im Namen der Landesregierung eröffnete.
Der Zukunftsdialog geht auf eine Partnerschaftskonzeption zurück, die vor vier Jahren von Baden-Württemberg und Frankreich unter der Dachmarke „Vive la Wir“ erarbeitet wurde. Mehr als 400 Kommunalpartnerschaften mit Frankreich wurden seitdem umgesetzt oder angestoßen, was als bemerkenswertes Engagement der Kommunen und Partnerschaftsvereine in Baden-Württemberg gilt. Diskutiert wurde auch, wie Städtepartnerschaften in Zeiten des demografischen Wandels erfolgreich gestaltet werden können.
Appell, Partnerschaften weiter zu entwickeln
Hassler betonte die Notwendigkeit, das Interesse junger Menschen an Politik und Demokratie frühzeitig zu wecken. An einer Stellschraube hatte die Landesregierung bereits im vergangenen Jahr gedreht, indem sie das Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt hat. Man werde mit großem Interesse auf die Wahlbeteiligung bei der Europawahl am 9. Juni blicken, sagte Hassler darauf Bezug nehmend.
Im zweiten Teil des Zukunftsdialogs tauschten sich die Teilnehmer über verschiedene Zukunftsthemen und erfolgreiche Projektbeispiele aus, um voneinander zu lernen und sich inspirieren zu lassen. Hassler appellierte an alle Teilnehmer, die kommunalen Partnerschaften zwischen Baden-Württemberg und Frankreich weiterzuentwickeln, um zu einem friedlichen, freien und offenen Europa beizutragen. „In Zeiten multipler internationaler Krisen, erstarkender rechtsextremer Parteien und autokratischer Machthaber weltweit ist es wichtiger denn je, noch enger und intensiver zusammenzuarbeiten“, sagte Hassler. „Lassen Sie uns die kommunalen Partnerschaften zwischen Baden-Württemberg und Frankreich gemeinsam weiterentwickeln. Denn Sie alle tragen zu einem friedlichen, freien und offenen Europa bei.“