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Sozialministerium fördert Integrationsprojekte in den Kommunen

Das Thema Integration ist ein dauerhaftes, aber durch den russisch-ukrainischen Krieg hat es erneut an Aktualität gewonnen. Als Orte der Integration kommt Kommunen eine Schlüsselrolle zu. Das Sozialministerium fördert nun 31 Integrationsprojekte im Land.

Die Integration Geflüchteter stellt die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Nachdem die Auswirkungen der Flüchtlingsbewegungen von 2015 und 2016 halbwegs bewältigt waren, müssen die Verwaltungen seit Ende Februar wieder alle Kräfte mobilisieren, um Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen, die vor dem brutalen Krieg des russischen Diktators Putin fliehen. Wie die:gemeinde-Aktuell in der vergangenen Woche berichtet hat, stellt die Unterbringung der Geflüchteten die Kommunen vor große Herausforderungen. 

Sozialministerium fördert 31 Projekte mit 2,2 Millionen Euro 

Das Sozialministerium fördert nun einige bestehende gelungene Integrationsprojekte. Darunter Begegnungsräume, Familienberatungen oder interkulturelle Cafés. „Durch die Corona-Pandemie ist das Thema Integration in der öffentlichen Wahrnehmung leider etwas aus dem Blick geraten“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Freitag. „Dabei zeigen die eingereichten Projekte, wie groß das Engagement in diesem Bereich bei uns in Baden-Württemberg immer noch ist. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration liegt in unseren Städten und Gemeinden", so Lucha.

Unabhängiges Expertengremium hat Ministerium bei Auswahl beraten 

Das Fördergeld soll außerdem die Beteiligung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sowie ihr Verständnis für zentrale Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens im Land fördern. Im Fokus stünden zusätzlich Geflüchtete, die physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt seien oder waren. Ihnen soll etwa durch traumapädagogische Gruppenangebote oder einfach zugängliche Trauma-Sprechstunden geholfen werden. Dabei lernen sie Methoden und Strategien, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Bei der Förderentscheidung wurde das Sozial- und Integrationsministerium von einem plural besetzten, unabhängigen Expertengremium beraten. Mit Unterstützung des Gremiums war es möglich, aus den zahlreichen eingegangenen Anträgen 31 erfolgsversprechende Integrationsprojekte für eine Förderung auszuwählen.

Maßnahmen zur Stärkung des demokratischen Verständnisses gefördert 

Hierzu zählen unter anderem Maßnahmen zur Stärkung des demokratischen Verständnisses von Jugendlichen durch interaktive Workshops, Begegnungs- und Austauschangebote zum Beispiel für geflüchtete Frauen, Informationsveranstaltungen zu den zentralen Bereichen der Gesellschaft wie Gesundheit, Wohnen und Arbeit sowie eine niedrigschwellige Unterstützung bei Behördengängen. Gefördert werden Kommunen und freie Träger, die einen anteiligen Zuschuss zu ihren Maßnahmen in Höhe von bis zu 75 beziehungsweise bis zu 90 Prozent erhalten. Der Höchstfördersatz beträgt 40.000 Euro pro Kalenderjahr.