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Regionalmanager sollen Kunst und Kultur im Ländlichen Raum stärken

In den Landkreisen Hohenlohe, Ostalb, Rems-Murr, Reutlingen und Waldshut wird fortan ein Pilotprojekt umgesetzt, dass für die Kunst- und Kulturszene der Kommunen vielversprechend sein könnte. Kulturschaffende in den betreffenden Regionen bekommen mit einer Kultur-Regionalmanagerin oder einem Kultur-Regionalmanager einen Ansprechpartner. Das Land fördert die Stellen in den kommenden drei Jahren mit 360.000 Euro.

Kunst-Staatssekretärin Petra Olschowski sagte am Montag, Kunst- und Kulturschaffende bräuchten gerade in den ländlichen Räumen Anlaufstellen und kompetente Ansprechpartner. Ihre Funktion nach Vorstellung des Landes: In Förderfragen und bei Veränderungsprozessen beraten, sich mit den Akteuren vor Ort vernetzen.

Pilotprojekt Kultur-Regionalmanager dauert vier Jahre und wird mit 360.000 Euro gefördert 

"Das gilt in der Corona-Zeit mehr denn je. In den kommenden drei Jahren stellt das Land deshalb 360.000 Euro zur Verfügung, um mit den Kultur-Regionalmanagerinnen und -managern genau solche Anlaufstellen für Kunst und Kultur in sechs Regionen im Land zu schaffen“, sagte Olschowski. Ausgewählt für die Teilnahme an dem vierjährigen Pilotprojekt wurden die Landkreise Hohenlohe, Ostalb, Rems-Murr, Reutlingen, Waldshut sowie die Kulturregion Karlsruhe. 

Olschowski: Verantwortliche zeigen mit Teilnahme, dass ihnen Kulturarbeit wichtig ist

"Mit ihrer Teilnahme zeigen die Verantwortlichen in den Kreisen auch, dass sie über örtliche Grenzen hinweg zusammenarbeiten wollen und ihnen die Kulturarbeit in ihrer Region wichtig ist. Damit sich die neuen Personalstellen etablieren, war es uns wichtig, dass die Regionen selbst einen Teil der Kosten tragen. Ich freue mich, dass das gelungen ist und der Rückhalt vor Ort so groß ist“, sagte Olschowski.

Kunstministerium: Steigender Bedarf von Ansprechpersonen an Schnittstelle zwischen Kultur und Verwaltung

Das Pilotprojekt geht mit weiteren Initiativen einher, die Bund uns Land ins Leben gerufen haben. Eine davon ist die Initiative "TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel" der Kulturstiftung des Bundes, genauer gesagt das TRAFO-Projekt "Lernende Kulturregion Schwäbische Alb". Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sieht einen steigenden Bedarf an Ansprechpersonen an der Schnittstelle zwischen Kultur und Verwaltung.

Kultur-Regionalmanager war als Handlungsempfehlung aus Dialogreihe hervorgegangen

Dies habe sich unter anderem in den Gesprächen gezeigt, die innerhalb des zweijährigen Prozesses "Dialog - Kulturpolitik für die Zukunft" geführt worden seien, eine Reihe des Ministeriums. Die Berufung der Regionalmanagerinnen und Regionalmanager Kultur ist eine der Handlungsempfehlungen, die bereits im Verlauf des Dialogs in die Umsetzung gebracht wurden.

Bund hat Entwicklungsphase gefördert, Land unterstützt Umsetzung

Die fünf Landratsämter und die "KulturRegion Karlsruhe" haben die neuen Personalstellen bereits im vergangenen Jahr eingerichtet. Die Entwicklungsphase im Jahr 2020 wurde durch Bundesmittel in Höhe von 300.000 Euro gefördert. Die Umsetzungsphase in den Jahren 2021 bis 2023 wird nun mit 360.000 Euro durch das Kunstministerium unterstützt. Coronabedingt haben die Regionalmanagerinnen und Regionalmanager laut Kunstministerium auch die wichtige Beratung zu Hilfsprogrammen und Verordnungen oder digitale Formate übernommen.

Erste "Kulturkonferenzen" finden im Frühjahr in den Regionen statt

Im Frühjahr 2021 finden erste Kulturkonferenzen in den Regionen statt, um über die Erwartungen an die neuen Anlaufstellen zu diskutieren und den Austausch zwischen Kultur und Verwaltung zu verbessern. Um die im Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen an interessierte Regionen weiterzugeben, veröffentlicht das Kunstministerium anlässlich einer Veranstaltung im Juni 2021 eine Handreichung mit Empfehlungen für die Einrichtung solcher Netzwerkstellen.