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Projektideen für Stärkung des Ehrenamts auf dem Land gesucht

Dem Ehrenamt wird immer wieder der Untergang vorhergesagt. Für den ländlichen Raum wäre das nicht gut, denn er lebt mehr noch als die Städte vom Engagement seiner Bürgerschaft. Beispiele aus dem Projekt "Stärkung des Ehrenamts im Ländlichen Raum" zeigen, wie lebendig und kreativ die Akteure sind. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat am Montag die Preisträger der zweiten Runde verkündet - und läutet die dritte Förderrunde ein, die im August beginnt.

Allen möglichen Unkenrufen zum Trotz ist das ehrenamtliche Engagement auch im ländlichen Raum sehr lebendig und vielfältig. Das zeigt ein Überblick über die Gewinnerprojekte der zweiten Ausschreibung des Ideenwettbewerbs "Stärkung des Ehrenamts im Ländlichen Raum", die jetzt verkündet worden sind. Die Projekte erhalten Zuschüsse vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Alt begleitet Jung ins Ehrenamt, Jung zeigt Alt die digitale Welt 

Beispiel Kupferzell (Hohenlohekreis): Hier begleiten Ehrenamtliche junge Erwachsene auf ihrem eigenen Weg in ein Ehrenamt. Im Gegenzug zeigen die Jungen den Alten, wie man mit Smartphone, Facebook, Google & Co. umgeht. Eine Win-Win-Situation also. Beispiel Schopfloch-Oberiflingen (Landkreis Freudenstadt): Hier wollen junge Leute aus verschiedenen Vereinen einen Pumptrack-Fahrradrundkurs aufbauen und auf Jahre gemeinschaftlich und ehrenamtlich betreuen. Dafür gibt es ebenfalls einen Zuschuss.

Wochenendseminare vorbereiten und umsetzen, Veränderungsprozess in Gang bringen

In Waldachtal (Landkreis Freudenstadt) lernen Menschen, wie sie ihre Ehrenämter in den sozialen Medien in Szene setzen können.  In Münstertal (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) werden acht junge Ehrenamtliche lernen, wie man ein Wochenendseminar mit mehreren verschiedenen Programmpunkten zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit vorbereitet und umsetzt. Weitere Beispiele gibt es aus dem Landkreis Emmendingen, aus Blaubeuren oder aus Bad Waldsee, wo jungen Menschen gezeigt wird, wie sie Veränderungsprozesse in ihren Organisationen anstoßen und umsetzen. 

Minister Peter Hauk: Ehrenamt Grundpfeiler für Stärkung des Ländlichen Raums 

Die Beispiele zeigen: Das Ehrenamt lebt. Zum Glück, ist bürgerschaftliches Engagement vor Ort nicht nur elementarer Bestandteil einer funktionierenden und lebendigen Demokratie, sondern auch wichtig für das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Gemeinden angesichts einer immer heterogeneren und sich in einzelne Gruppen und Nischen aufspaltenden Gesellschaft. Das hat auch Verbraucherschutzminister Peter Hauk erkannt.  „Das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger ist ein wichtiger Grundpfeiler für die Stärke unseres Ländlichen Raums. Mit unserem Ideenwettbewerb ‚Stärkung des Ehrenamts im Ländlichen Raum‘ suchen wir kreative, kooperative Ideen für innovative Qualifizierungsmaßnahmen, die im Ländlichen Raum verschiedene Akteure des Ehrenamts zusammenbringen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort nachhaltig stärken. Besonders wichtig ist uns, junge Menschen auf die Übernahme einer wichtigen zivilgesellschaftlichen Position oder eines Ehrenamts vorzubereiten“, sagte der Minister  am Montag in Stuttgart.

Wettbewerb geht in die dritte Runde: Neue Projektideen gesucht 

Mit der Förderung der Projekte bringe die Landesregierung klar zum Ausdruck, welchen hohen Stellenwert der Ländliche Raum und das Ehrenamt für Baden-Württemberg hätten, so Hauk. Nun geht der Wettbewerb in die dritte Runde. „Wir suchen auch in unserer dritten Auswahlrunde Ideen und Projekte, die gemeinsam mit jungen Erwachsenen neuartige und auf den Bedarf vor Ort angepasste Qualifizierungsmaßnahmen entwickeln und umsetzen", sagte Hauk.

Hauk: Zusammenarbeit verschiedener Akteure ist besonders wichtig 

Besonders wichtig sei die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. "Wir wollen, dass sich Bündnisse aus verschiedenen Vereinen, Gruppen, Organisationen und Initiativen zusammen überlegen, wie sie miteinander junge Menschen fürs Ehrenamt finden und gemeinsam für die Übernahme neuer Aufgaben vorbereiten“, sagte Peter Hauk.

Wer eine gute Projektidee hat, kann diese ab kommenden Montag, 2. August, bis zum 15. Oktober 2021 beim Ministerium auf der Seite https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unser-service/wettbewerbe-und-auszeichnungen/staerkung-ehrenamt/ einreichen. Hier kann man sich auch über die Teilnahmebedingungen informieren. Wer offene Fragen hat, kann diese an die Adresse ehrenamt@mlr.bwl.de richten. Pro Projekt gibt es bis zu 15.000 Euro Zuschuss.