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Masterplan: So will das Land die Verwaltung transformieren

Das Land hat eine Vision entworfen, die aufzeigt, wie die Arbeit der Verwaltung sich in den kommenden Jahren ändern kann und muss. Obwohl die Pilotprojekte auf Ministerialebene angesiedelt sind, sind die Überlegungen auch für Kommunen von großer Relevanz.

Bei dem sogenannten Masterplan handelt es sich um kein fertiges Papier, sondern um eine verschriftliche Vision, aus der sechs Leitsätze entstanden sind. Umgesetzt werden sollen sie in Pilotprojekten, auch Transformationspiloten genannt, die je drei Monate dauern, eine Minimalversion der Projekte umsetzen und dabei testen sollen, wie gut sie sich eignen. Erweisen sich die getesteten Methoden als erfolgreich, sollen sie in der gesamten Landesverwaltung zur Anwendung kommen. Der Plan sei als agiles Projekt angelegt und solle kontinuierlich weiterentwickelt werden, sagte Staatsminister Florian Stegmann.

Staatsministerium testet teamübergreifendes Chatprogramm

Im Staatsministerium wird beispielsweise ein teamübergreifendes Chatprogramm getestet, außerdem wird ein Raumsharing-Experiment durchgeführt, bei dem Räume nach den Bedarfen selbstorganisierter Teams aufgeteilt werden. Im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und und Kommunen wird ein neues Projektmanagement-Tool eingeführt, das Kultusministerium erprobt ein neues Raumkonzept nach New-Work-Prinzipien.

Digitaler Geozwilling soll mit KI-Unterstützung Gebäude erkennen

Interessante Vorhaben gibt es auch im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: Dort pilotiert man einen "Digitalen geoZwilling BW", der dabei helfen soll, landesweit mit der Unterstützung von künstlicher Intelligenz Gebäude zu erkennen. Das Justizministerium führt ein Mentorinnenprogramm von Frauen für Frauen ein, um die Übernahme von Führungspositionen in der Justiz zu fördern. 

Kretschmann: Verwaltung soll experimentierfreudiger und effizienter werden

Insgesamt gibt es 21 Pilotprojekte. Zusätzliche Haushaltsmittel für die erste Phase der Umsetzung des Plans sind nicht vorgesehen. Die Koordinierungsstelle Verwaltungsmodernisierung im Staatsministerium ist für die Umsetzung des Masterplans zuständig. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte im Rahmen der Vorstellung des Plans, die Verwaltung müsse so verändert werden, dass Bürokratie gar nicht erst entstehe. „So soll unsere Verwaltung experimentierfreudiger und effizienter werden und bestmöglich für Bürgerinnen und Bürger sowie für unsere Unternehmen arbeiten“, so Kretschmann.