Leitfaden für den Ernstfall
Ob Hochwasser, flächendeckende Stromausfälle oder schwere Stürme – die Gefahrenlagen, mit denen der Katastrophenschutz des Landes konfrontiert ist, treten statistisch häufiger auf und werden laut Expertinnen und Experten auch künftig nicht abnehmen.
Professionalisierte Krisenvorsorge
Das Innenministerium Baden-Württemberg reagiert auf diese Entwicklung unter anderem mit einem neuem Krisenmanagement-Handbuch Baden-Württemberg vorgestellt. Es soll dabei helfen, im Ernstfall Reaktionsabläufe zu vereinheitlichen und die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Verwaltungsebenen zu verbessern.
Innenminister Thomas Strobl betonte bei der Vorstellung, dass das Land damit seine Krisenvorsorge weiter professionalisiere und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern eine wertvolle Unterstützung biete.
Hinweise und Instrumente für den Krisenfall
Das Handbuch gliedert sich in drei zentrale Phasen: Vorsorge und Prävention, Bewältigung sowie Nachbereitung. Es enthält eine Übersicht der rechtlichen Grundlagen im Krisen- und Bevölkerungsschutz, Faktenblätter zu typischen Krisenszenarien – etwa Hochwasser, Stromausfall oder Gefahrstoffunfälle – sowie Fachinformationen zur Warnung der Bevölkerung, zur Stabsarbeit und zu hybriden Bedrohungen.
Als Fachinformationen enthält das Handbuch etwa spezielle Hinweise und Instrumente, die im Krisenfall eine zentrale Rolle spielen können. Dazu zählen etwa Informationen zum sogenannten „Kriseninternet“, einem Sonderinformationsdienst der Landesregierung, der im Ereignisfall aktuelle und verlässliche Meldungen für die Bevölkerung bündelt, oder zum Virtual Operations Support Team Baden-Württemberg (VOSTbw), das die digitale Lageauswertung und Kommunikation unterstützt.
Erweiterung bei Bedarf
Auch Themen wie der Schutz kritischer Infrastrukturen (KRITIS-Bereiche) und der Zugang zu weiterführenden Informationen und Ressourcen sind im Handbuch verankert. Diese Inhalte sind im Kapitel „Fachinformationen“ gebündelt und sollen den Verantwortlichen im Ernstfall schnell Orientierung bieten.
Ergänzt wird das Nachschlagewerk durch praktische Vorlagen, Ansprechpartnerlisten und Kurzfassungen als Einstiegshilfen.
Das Werk ist so konzipiert, dass es künftig bei Bedarf um weitere Kapitel erweitert werden kann. Bereitgestellt wird es in der „Elektronischen Lagedarstellung Bevölkerungsschutz“, der zentralen digitalen Plattform für den Bevölkerungsschutz des Landes.
Zunächst richtet sich die Veröffentlichung an Ministerien und Regierungspräsidien. Bis Ende 2025 sollen ausgewählte Inhalte auch den Gemeinden zur Verfügung stehen.
