Auch Lehrer und Erzieher können sich seit heute Impftermine buchen.
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Nach Informationschaos: Lehrer und Erzieher können Impftermine buchen

Lehrer und Erzieher können früher geimpft werden, als zunächst vorgesehen - Das gab Gesundheitsminister Manne Lucha am Wochenende bekannt. Nachdem am Montagmorgen viele von ihnen für Impftermine abgewiesen wurden, war die Verwirrung jedoch groß.

Seit die Öffnung von Grundschulen und Kitas beschlossen ist, steht die Frage im Raum, wie man mit der Impfung von Lehrern und Erziehern umgeht. Beide Berufsgruppen waren bis zu dieser Woche in Gruppe 3 der Impfreihenfolge nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) eingruppiert - Sind seit der Öffnung der Schulen jedoch einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.

Erzieher und Lehrkräfte rücken vor

Am Wochenende gab Gesundheitsminister Manne Lucha für Baden-Württemberg bekannt, dass Lehrer und Erzieher in Gruppe 2 vorrücken werden und sich in Baden-Württemberg bereits ab Montag Impftermine buchen können. "Bildung und Betreuung sind zwei gesellschaftlich wesentliche Kernbereiche", sagt Pascal Murmann, stellvertretender Pressesprecher des Ministeriums. "Mit Blick auf die gesellschaftlich notwendigen und gewünschten Öffnungen in diesem Bereich ziehen wir in Absprache mit den anderen Bundesländern und dem Bund Lehrer und Erzieher in die Stufe 2. Wir wollen dazu beitragen, dass Schulen und Kitas so sicher wie möglich sind." Davon dass die Gesundheitsministerkonferenz einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fällen werde, war man im Ministerium überzeugt. 

Impftermine auch für Gruppe 2

Möglich geworden ist diese Änderung durch die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs. Das Ministerium geht davon aus, dass dem Bundesland bis Mitte März 450.000 Impfdosen zur Verfügung stehen. Der AstraZeneca-Impfstoff ist nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren zugelassen. In dieser Altersgruppe reichen die bis Mitte März verfügbaren Impfdosen, laut Gesundheitsministerium, für alle Berechtigten der Gruppen 1 und 2. Somit können sie sich seit dieser Woche einen Termin zur Impfung buchen. "Die Lehrer und Erzieher können ab Montag ihren individuellen Impftermin in einem für sie günstig gelegenen Impfzentrum ganz regulär über die zentrale Terminvergabe buchen, so wie das medizinische Personal aus den Stufen 1 und 2 der STIKO-Empfehlungen unter 65 Jahren auch", so Murmann. "Zudem sind die weiteren Berufsgruppen der Stufe 2 der STIKO-Empfehlungen ab heute ebenfalls impfberechtigt. Festgelegte Mengen für die einzelnen Gruppen gibt es dabei nicht."

Terminvergabe am Montag noch mit Hürden

Am Montag gab es mit den Terminbuchungen jedoch noch einige Probleme. Lehrer und Erzieher waren von der zentralen Hotline abgewiesen worden. Die Begründung: Sie seien laut Impfreihenfolge noch nicht zu einer Terminbuchung berechtigt. Auf Anfrage des SWR gab das Ministerium zur Kenntnis, dass die Mitarbeiter der Hotline erst am Montagmorgen über den neuen Impfplan informiert wurden.

Lob und Kritik am neuen Vorgehen

Kultusministerin Susanne Eisenmann begrüßt den neuen Impfplan. Die vorgezogene Impfung von Erziehern und Lehrkräften sei auch wichtig, um eine vollständige Rückkehr in den Präsenzunterricht zu ermöglichen. Kritik am Informationschaos kam aus der Opposition. Die Probleme mit der Terminvergabe sorgten für Frust, den man sich in dieser Situation nicht erlauben könne, heißt es von Seiten der SPD.