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Landesweiter Impfgipfel soll auf nächste Phase der Kampagne vorbereiten

Ende Dezember ist die Impfkampagne gestartet. Das Urteil der meisten Beobachter über ihren bisherigen Verlauf und ihre Organisation seitens EU und Bund fällt bestenfalls ernüchternd aus, wenn nicht gar vernichtend. Doch jetzt keimt Hoffnung auf. Durch die Einbindung der Hausärzte, vor allem aber durch die Aussicht auf deutlich mehr Impfstoff tritt die Kampagne in eine neue Phase ein. Das Land will am 16. April mit allen Verantwortlichen besprechen, was das bedeutet.

Das von Manfred Lucha geführte Sozialministerium verdeutlichte am Samstag anhand konkreter Zahlen, dass die Impfkampagne langsam Fahrt aufnimmt. "Erstmals wurden in dieser Woche in den baden-württembergischen Impfzentren rund 41.000 Impfungen an nur einem Tag verabreicht – das war ein neuer Rekord", heißt es in einer Stellungnahme.

Sozialminister Lucha: Impfen im Land erhält absehbar deutlich mehr Schub 

Und das soll erst der Anfang gewesen sein. So hätten Impfstoff-Hersteller zugesagt, im Mai und Juni deutlich mehr Dosen auszuliefern als bislang. Auch Baden-Württemberg soll davon profitieren. Das Impfen im Land erhalte "absehbar deutlich mehr Schub", so der Minister.

Hoffnung durch mehr Impfstoff und Einbindung der Hausärzte in Kampagne

Es ist aber nicht das Mehr an Impfstoff allein, was Lucha Hoffnung macht. Sondern die Tatsache, dass die Kampagne durch die überfällige Einbindung der Hausärzte dezentraler organisiert ist als bislang und genau dieses Angebot nach Einschätzung des Landes sehr gut angenommen worden sei. Die nervenaufreibende und komplizierte Terminvergabe für Impfzentren am Telefon ist somit nicht mehr die einzige Option für Impfberechtigte, an ihre Schutzimpfung zu kommen.  

Auch der Gemeindetag ist beim landesweiten Impfgipfel vertreten 

Was bedeuten diese beiden potenziell bahnbrechenden Faktoren nun konkret für die Organisation? Das soll ein landesweiter Impfgipfel klären, den das Sozialministerium in digitaler Form am kommenden Freitag, den 16. April veranstaltet und zu dem auch der Gemeindetag und andere kommunalen Landesverbände eingeladen sind.

Lucha: Gipfel soll auf nächste Phase der Impfkampagne vorbereiten 

„Der Gipfel dient dazu, die nächste Phase der Impfkampagne in Baden-Württemberg vorzubereiten, wenn deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Damit bricht eine neue Phase für die Impfungen im Land an“, sagte Gesundheitsminister Lucha am Samstag in Stuttgart. „Das Impfen ist weiterhin der wichtigste Schritt, um schnell wieder zu einem möglichst normalen Alltag zurückzukehren“, ergänzte Lucha.

Ministerialdirektor Lahl: Gehe von abgestimmtem Konzept der kommunalen Seite aus 

Ministerialdirektor Uwe Lahl hatte im Vorfeld gesagt, das Land strebe bei der Verteilung des Impfstoffs «eine faire Lösung» an. Er gehe davon aus, dass die kommunale Seite mit einem abgestimmten Konzept in die Gespräche gehen werde.

Bevölkerungsschlüssel wird bei Impfstoff-Verteilung wohl wichtiger

Um welche Inhalte es konkret gehen wird, teilte das Ministerium am Samstag noch nicht mit. Bereits im Vorfeld hatten "Heilbronner Stimme" und der "Südkurier" Lucha dahingehend zitiert, dass der Bevölkerungsschlüssel bei der Verteilung des Impfstoffs wohl eine größere Rolle als bisher spielen werde. Als Quelle für diese Information nannten die Zeitungen die Antwort Luchas auf eine Anfrage der Konstanzer Landtagsabgeordneten Nese Erikli (Grüne). "Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, planen wir, bei der der Impfstoff-Verteilung auch den Bevölkerungsschlüssel zu berücksichtigen», schrieb Lucha demnach bereits Anfang März.

Diese Verbände und Institutionen sitzen mit am digitalen Tisch

Vertreter folgender Institutionen und Verbände sind beim Impfgipfel laut Sozialministerium vertreten: 

Eingeladen zum Landesimpfgipfel sind

  • Die Regierungspräsidentinnen und Regierungspräsidenten,
  • Landrätinnen und Landräte,
  • Oberbürgermeisterinnen und -meister der kreisfreien Städte,
  • Kommunale Landesverbände,
  • Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg,
  • Landesärztekammer Baden-Württemberg,
  • Landesapothekerverband Baden-Württemberg,
  • Landesapothekerkammer Baden-Württemberg,
  • Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg,
  • Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft,
  • Vertreterinnen und Vertreter der Kassen (vdek, BKK, AOK),
  • Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg,
  • Betriebsärzte (VDBW und DGAUM),
  • Leiterinnen und Leiter der Impfzentren.