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Handlungsempfehlungen gegen den Fachkräftemangel

Einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zufolge fehlen bis zum Jahr 2030 im öffentlichen Dienst 840.000 Fachkräfte. Die Situation ist vor allem im IT-Bereich dramatisch. Die Autorinnen und Autoren ergehen sich aber nicht in Katzenjammer, sondern geben Handlungsempfehlungen, wie Bund, Länder und auch Kommunen Fachkräfte werben und binden können.

Laut McKinsey fehlen schon jetzt auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene rund 39.000 Fachkräfte in Informatik- und IT-Berufen. Einer Hochrechnung zufolge werden es zu Beginn des neuen Jahrzehnts 140.000 sein. Insgesamt werde die Zahl offener Stellen von jetzt 360.000 auf 840.000 ansteigen, so die Autoren der Studie „Action, bitte! Wie der öffentliche Sektor den Mangel an digitalen Fachkräften meistern kann“, die in der vergangenen Woche erschienen ist. 

Ein Drittel der Beschäftigen im öffentlichen Dienst geht bis 2030 in Rente

Wie in vielen anderen Branchen, die der Fachkräftemangel trifft, besteht auch im öffentlichen Dienst ein Hauptgrund im Renteneintritt der Generation der Babyboomer, also der Geburtenjahrgänge zwischen 1955 und 1965. Mehr als 1,5 Millionen Beschäftigte werden bis 2030 aus dem öffentlichen Dienst ausscheiden – ein Drittel der rund fünf Millionen Beschäftigten. Im IT-Bereich gilt die Konkurrenz durch den Privatsektor als erschwerender Faktor. 

Was Behörden unternehmen können 

Neu sind diese Zahlen nicht. Viele Kommunen versuchen schon, der Misere entgegenzusteuern, sei es durch kreative Maßnahmen des Anwerbens von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder - wie soeben durch die Landeshauptstadt Stuttgart erfolgt - dadurch, dass sie ihren Beschäftigten attraktive Angebote wie kostenlosen ÖPNV macht. Doch das reicht nicht aus. Auch andere Lösungen sind gefragt. Was schlagen die Autorinnen und Autoren der Studie vor?

Lösungsvorschläge der Studie 

Laut Studie gibt es sogar einen Weg, Fachkräfte im öffentlichen Sektor systematisch zu gewinnen, zu entwickeln und zu binden. Folgende Handlungsempfehlungen geben sie:

1. Die gesellschaftliche Bedeutung des öffentlichen Sektors als Kern der Arbeitgebermarke verankern

2. Einstellungsprozesse beschleunigen – ggf. mithilfe einer spezialisierten Agentur

3. „Momente der Wahrheit“ in der Mitarbeiterlaufbahn identifizieren

4. Das „Arbeitsmodell der Zukunft“ entwickeln

5. Führungskräfte zu Weichenstellern der Digitalisierung machen

6. Neben klassischen Karrieren auch Fachkarrieren ermöglichen

7. Weiterbildung auf „Future Skills“ fokussieren

8. Zeitgemäße digitale Infrastruktur bereitstellen

9. Diversität und eine inklusive Kultur sicherstellen

Eine ausführliche Darstellung dieser Punkte finden Sie hier.