So sehen die Hygienemaßnahmen in Erstaufnahmeeinrichtungen aus, um die Corona-Pandemie einzudämmen.
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Erstaufnahmeeinrichtungen und Corona

Der Infektionsschutz ist besonders dort erschwert, wo viele Menschen auf engem Raum leben. Das trifft in besonderem Maße auf Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende zu. Laut Innenminister Thomas Strobl haben die in Baden-Württemberg getroffenen Maßnahmen weitgehend erfolgreich funktioniert.

Die Landeserstaufnahmeeinrichtungen waren 2020 sehr stark von der Corona-Pandemie betroffen. Die massenhafte Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern, ist gerade bei der Unterbringung von Asylsuchenden in Gemeinschaftsunterkünften eine schwierige Aufgabe. Das Land Baden-Württemberg hat dies mit verschiedenen Maßnahmen versucht.

Corona-Tests und Quarantäne bei der Ankunft

Alle neuankommenden Asylsuchenden werden auf eine Corona-Infektion getestet und für die Dauer von 14 Tagen getrennt untergebracht. Auch die Belegungsdichte in den Erstaufnahmeeinrichtungen wurde auf unter 40 Prozent verringert. Viele Asylsuchende sind in vorläufigen Unterbringungen und in kurzfristig neu errichteten weiteren Standorten einquartiert worden. Die Bewohner wurden über die Abstands- und Hygieneregelungen aufgeklärt und mit Schutzmasken ausgestattet. Auch verschiedene organisatorische Maßnahmen sollen den Alltag in den Einrichtungen entzerren: So werden teilweise Lunchpakete zum Essen auf den Zimmern ausgegeben oder Schichtbetrieb bei der Essensausgabe umgesetzt.

Unterbringung von Corona-Risikogruppen

Risikopersonen genießen besonderen Schutz: Sie werden sofort bei der Ankunft identifiziert und so schnell wie möglich in zwei getrennten, temporär betriebenen Einrichtungen untergebracht. Dafür wurden ein Gästehaus in Bad Liebenzell und die Jugendherberge Freiburg angemietet. Für infizierte Personen wurde in Althütte-Sechselberg eine temporäre Isolier-Einrichtung geschaffen, die auf die Belange von infizierten Personen besonders ausgerichtet ist. Mit den eingeleiteten Maßnahmen entsprach die Erstaufnahme in Baden-Württemberg den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften während der Pandemie noch bevor diese veröffentlicht wurden.

Corona-Ausbrüche in drei Unterkünften

Trotz dieser Maßnahmen kam es zu Beginn der Corona-Pandemie in drei Einrichtungen zu Ausbrüchen von Corona-Infektionen, die zu einer kurzfristigen Ausgangssperre für die jeweils betroffenen Standorte geführt haben. Bislang gab es unter den Bewohnern der Erstaufnahme keine schweren Krankheitsverläufe oder gar Todesfälle.

„Dank des besonderen Engagements der Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit der Unterbringung und Versorgung der Bewohner betraut sind, und der ergriffenen konsequenten Maßnahmen konnte die Ausbreitung der Pandemie in den Erstaufnahmeeinrichtungen weitgehend verhindert werden", sagt Innenminister Thomas Strobl. "Dies zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen richtig und zielführend sind. Auch im Jahr 2021 bleibt der Infektionsschutz der Bewohner sowie der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Erstaufnahme prioritäres Ziel. Deshalb ist auch weiterhin ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Vorsorge notwendig.“