
„Die Migration lastet schwer auf den Kommunen“
Jäger betonte, dass die Kommunen an ihre Belastungsgrenzen stoßen. „Die Migration lastet schwer auf den Kommunen", führte er aus. Ein zentrales Problem sei der akute Mangel an Wohnraum. Viele Städte und Gemeinden hätten Schwierigkeiten, ausreichend Unterkünfte für die ankommenden Migranten bereitzustellen. Dieser Engpass führe nicht nur zu provisorischen Lösungen, sondern belaste auch den bereits angespannten Wohnungsmarkt für die einheimische Bevölkerung.
Ein weiteres drängendes Thema ist der Mangel an Kitaplätzen. Jäger erklärte, dass viele Kommunen nicht in der Lage seien, den gestiegenen Bedarf zu decken, was zu langen Wartelisten und Unzufriedenheit bei den Eltern führe. „Wir können den Familien nicht die Betreuung bieten, die sie erwarten und benötigen", so Jäger.
Erwartungen der Bürgerschaft werden nicht mehr erfüllt
Auch die Schulen stehen vor großen Herausforderungen. Überfüllte Klassenzimmer und ein Mangel an Lehrkräften erschweren die Integration der jungen Migranten. Jäger wies darauf hin, dass die Bildungsinfrastruktur vielerorts an ihre Grenzen stößt und dringend Investitionen benötigt.
Die aktuelle Migrationssituation stellt die Kommunen vor immense Aufgaben. Jäger betonte, dass die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die kommunale Infrastruktur und die angebotenen Dienstleistungen zunehmend nicht mehr erfüllt werden können. "Die Kommunen erfüllen die Erwartungen nicht mehr", stellte er fest.
Forderung nach Unterstützung durch Bund und Länder
Er forderte daher eine stärkere Unterstützung von Bund und Ländern. Es sei unerlässlich, dass zusätzliche Ressourcen bereitgestellt und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Regierungsebenen verbessert werde, um die Integration der Migranten erfolgreich zu gestalten. „Ohne eine gemeinsame Anstrengung werden wir die Herausforderungen nicht bewältigen können“, warnte Jäger.
Abschließend appellierte er an die Verantwortlichen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um die Belastungen der Kommunen zu reduzieren und den sozialen Frieden zu wahren. "Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, die aktuellen Probleme anzugehen und für ein harmonisches Zusammenleben zu sorgen", so Jäger.
Hier lesen Sie das ganze Interview mit Steffen Jäger in der Schwäbischen Zeitung.