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Breitbandausbau: Innenministerium zieht Bilanz

Das Innenministerium hat neue Zahlen zum Breitbandausbau veröffentlicht. Der Anteil der Glasfaseranschlüsse ist weiterhin gering. Knapp drei Viertel der Haushalte haben einen gigabitfähigen Internetanschluss.

Seit 2016 hat Baden-Württemberg insgesamt 6,38 Milliarden Euro öffentliche Gelder in den Breitbandausbau investiert. Das hat das Innenministerium am Montag bekannt gegeben. Davon stammen 2,87 Milliarden Euro aus dem Landeshaushalt, während 3,51 Milliarden Euro durch Bundesförderungen bereitgestellt wurden. Diese Mittel wurden genutzt, um landesweit 3.629 Projekte umzusetzen. Dazu gehörten der Ausbau von Backbone-Netzen und die Anbindung von rund 487.000 Adresspunkten, darunter Privathaushalte, Unternehmen, Schulen und Krankenhäuser.

Nur 23 Prozent der Haushalte mit Glasfaseranschluss 

Nur 23 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg verfügen mittlerweile über einen Glasfaseranschluss. In 80 Kommunen liegt die Glasfaserquote bei mehr als 90 Prozent. Die Versorgung mit gigabitfähiger Infrastruktur erreicht etwa 74 Prozent der Haushalte, wobei dies einen Anstieg gegenüber früheren Jahren darstellt. Gleichzeitig bleibt der Ausbau in bestimmten Regionen hinter den Erwartungen zurück, insbesondere im ländlichen Raum. Ein Schwerpunkt der Breitbandförderung liegt auf ländlichen Gebieten. Diese Regionen sind aufgrund ihrer geringeren Wirtschaftlichkeit für Netzbetreiber oft schwer zu erschließen. Seit 2016 wurden in südlichen Landkreisen wie Breisgau-Hochschwarzwald oder Waldshut 951 Projekte gefördert. Diese Maßnahmen sollen über 93.000 Haushalte in strukturschwachen Regionen anschließen. Dennoch bleibt der Bedarf hoch.

Reduzierte Bundesmittel und ihre Auswirkungen

Im Jahr 2024 kürzte der Bund die Breitbandförderung, was zu massiver Kritik aus den Ländern führte. Ursprünglich geplante drei Milliarden Euro wurden auf zwei Milliarden Euro reduziert. 2025 soll das Budget weiter auf eine Milliarde Euro sinken. Diese Reduktionen erschweren die Umsetzung vieler Projekte, vor allem in Regionen, die besonders auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind. Die Landesregierung plant jedoch, ihre eigenen Mittel weiterhin gezielt einzusetzen. Im Jahr 2024 wurden in Baden-Württemberg 65 Projekte gefördert, die 58 Kommunen und einen Landkreis umfassen. Mit einem Volumen von 247 Millionen Euro sollen mehr als 58.000 neue Glasfaseranschlüsse geschaffen werden. Zu den geförderten Regionen gehören unter anderem die Landkreise Biberach und Ostalbkreis sowie die Gemeinden Herdwangen-Schönach und Bad Wurzach.

Was 2025 geplant ist

Die Landesregierung plant, in den Jahren 2025 und 2026 weitere 1,1 Milliarden Euro aus dem Landeshaushalt bereitzustellen, um den Ausbau fortzusetzen. Besonders ländliche und strukturschwache Regionen stehen weiterhin im Fokus. Der Bedarf an einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur bleibt hoch, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Anforderungen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Verwaltung.