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Projekt will kommunale Jugendbeteiligung stärken  

Die Hertie-Stiftung lanciert „Jugend entscheidet – Das Hertie-Programm für innovative Kommunen“. Ziel ist es Jugendliche leichter in die Kommunalpolitik einzubeziehen und damit die Demokratie zu stärken. Sie sollen deshalb über konkrete lokalpolitische Themen entscheiden.

In diesem Jahr will die Stiftung zehn Kommunen in das Programm aufnehmen. „Unsere Kommunen lassen in einem gut durchdachten Verfahren Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren über ein konkretes lokalpolitisches Thema entscheiden. Schließlich zeigt die Erfahrung, dass junge Menschen sich oft lieber auf Zeit für klar umrissene Themen einsetzen, als sich langfristig an politische Organisationen zu binden“, heißt es in der Beschreibung des Projekts auf der Webseite der Hertie-Stiftung.

Bei „Jugend entscheidet“ handelt es sich um eine Kombination aus einem einmaligem Beteiligungsprozess und begleitender Qualifizierung und Beratung. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von zwölf bis 18 Monaten angelegt. Das Programm bietet vielfältige Informations- und Netzwerkveranstaltungen, sowohl digital als auch in Präsenz. Konkret funktioniert es so, dass Vertreter aus Politik und Verwaltung mit Jugendlichen aus dem Ort für zwei Tage zusammenkommen und gemeinsam Themen erarbeiten. Im Anschluss daran soll mindestens eine der entstandenen Ideen unter fortlaufender Beteiligung der Jugendlichen ausgearbeitet und vom Stadtrat verabschiedet werden.

Hertie-Stiftung will Demokratie stärken

Die anschließende Umsetzung erfolgt ebenfalls in Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und jungen Menschen. Über diesen einmaligen Prozess hinaus sind Städte und Gemeinden dazu angehalten, ihre Erfahrungen zu nutzen, um ein langfristiges Format der Jugendbeteiligung zu etablieren. Was konkret daraus entsteht, ist offen. Möglich sind Jugendparlamente, Beratungsgremien oder Jugend-Checks oder andere Formate. Im Mittelpunkt sollten die Bedürfnisse und Ressourcen der Kommune stehen.

Die Hertie-Stiftung will mit dem Projekt die Demokratie stärken. Die Annahme, die dem zugrunde liegt: Junge Menschen sehen durch das Projekt die unmittelbaren Auswirkungen ihres Engagements und werden ermutigt, sich weiter politisch zu beteiligen. Die teilnehmenden Kommunen können auf diese Weise selbst für engagierten Nachwuchs in der Lokalpolitik.

Das sind die Teilnahmebedingungen  

Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister, Stadtratsmitglieder, Mitarbeiter der kommunalen Verwaltung oder der Jugendarbeit können sich und ihre Stadt oder Gemeinde hier für das Programm bewerben. Die Bedingungen: Die Stadt muss weniger als 100.000 Einwohner haben, bislang noch wenig oder gar keine Erfahrung mit verankerten Formen der Jugendbeteiligung gemacht und die Unterstützung der Rathausspitze haben.

Die Hertie-Stiftung lädt die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der teilnehmenden Kommunen sowie ihre Teams zu einem mehrtägigen Treffen in Berlin ein und ermöglichet ergänzend dazu digitale Formen der Vernetzung mit anderen Kommunen und Akteuren aus den Bereichen Jugendbeteiligung und Politik. Der regelmäßige Austausch in Form einer digitalen Sprechstunde kommt hinzu.