© Adobe Stock

Land setzt Digital-Booster für alte Leute fort

Das Land weitet das Projekt „Gesund und digital im Ländlichen Raum“ auf alle ländlichen Landkreise wegen hoher Nachfrage im Pilotprojekt aus. Ziel ist es, die gesellschaftliche und digitale Teilhabe älterer Menschen zu verbessern.

Im Rahmen des vom Kabinettsausschuss Ländlicher Raum geförderten Pilotprojekts wurden von Juli 2022 bis Dezember 2023 Informations- und Qualifizierungsangebote für ältere Personen erarbeitet und auf den Ländlichen Raum zugeschnitten. Der Neckar-Odenwald-Kreis, der Ortenaukreis, der Ostalbkreis und der Zollernalbkreis dienten als Modellregionen. Dort wurden Konzepte entwickelt, um lokale Unterstützungsstrukturen zu stärken. Digitale Angebote bieten insbesondere für den Ländlichen Raum gute Chancen, um längere Wege und mangelnde Mobilität zu kompensieren und den Alltag der Menschen – vor allem älterer Menschen – zu erleichtern. Konkret sollten die Personen digitale Angebote ausprobieren, um intensiver an der Gesellschaft teilzuhaben als vorher.

Die Nachfrage sei groß gewesen, sagt das Land. Deshalb soll es auf alle ländlichen Landkreise ausgerollt werden. „Die Verlängerung des Projekts ermöglicht es, auf diesen Erfolg aufzubauen und die positive Entwicklung weiter voranzutreiben“, erläuterte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Die Maßnahmen des Projekts befassen sich mit vielen zentralen Themen der Gesundheitsversorgung wie beispielsweise Telemedizin, elektronische Patientenakte (ePA), digitale Gesundheitsplattformen sowie mit der Buchung digitaler Dienstleistungen, Terminen und Lieferdiensten.

Hauk: Ältere Menschen fühlen sich abgehängt

Das E-Rezept bei Ärzten und Apotheken wurde zu Beginn des Jahres 2024 bundesweit eingeführt. Aus Sicht des Landes zeigt dieser Vorgang, dass es nötig ist, Digtalkompetenzen zu stärken. Das Projekt richtet sich nicht nur an Seniorinnen und Senioren selbst, sondern auch an deren Angehörige, an Betreuerinnen und Betreuer sowie Verantwortliche der entsprechenden Bereiche bei Kommunen und Institutionen. „Die Digitalisierung wirkt in alle Lebensbereiche, davon betroffen sind Menschen aus allen Generationen. In der digitalen Welt den Anschluss zu behalten ist deshalb ein zentraler Aspekt, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dazu gehört auch, sich mit digitalen Anwendungen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen auseinanderzusetzen und diese selbstbestimmt nutzen zu können“, sagte Peter Hauk.

Gerade ältere Menschen fühlen sich jedoch teilweise unsicher oder gar abgehängt, insbesondere beim Umgang mit den neuen digitalen Entwicklungen in den Bereichen Gesundheit, Medizin oder Pflege. Bei unserem Pilotprojekt ,Gesund und digital im Ländlichen Raum‘ haben wir in vier Modellregionen eine große, positive Resonanz erfahren und erweitern das Projekt daher auf alle unsere ländlichen Landkreise“, erklärte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Vorsitzende des Kabinettsausschusses Ländlicher RaumPeter Hauk, anlässlich der Fortsetzung des Projekts „Gesund und digital im Ländlichen Raum“.

Konsortium bringt Expertise ein

Unter der Koordination der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) bringt ein breit aufgestelltes Konsortium landesweit agierender Institutionen seine Expertise und Netzwerke in das Projekt ein. Für die Informationsvermittlung in Form von Fachveranstaltungen und Kursangeboten, ist der Volkshochschulverband Baden-Württemberg (vhs) zuständig. Die Qualifizierung übernimmt das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ), in dem es digitale Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter ausbildet, die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen zu Themen der Nutzung des Internets und digitaler Gesundheitsanwendungen beraten und begleiten.

Die wissenschaftliche Begleitung der Teilbereiche übernimmt die Katholische Hochschule Freiburg. Beteiligt sind weiter die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Diakonie Württemberg, Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS), das Zentrum für Allgemeine wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm, Netzwerk Senioren-Internet-Initiative Baden-Württemberg und der Landesseniorenrat Baden-Württemberg.