© Adobe Stock

Grundsteuer-Hebesätze sind gestiegen

Der Grundsteuer-B-Hebesatz ist zwischen 2021 und 2022 in vielen Kommunen bundesweit gestiegen. Das hat eine Untersuchung der Beratungsfirma EY ergeben. In Baden-Württemberg stieg demnach der Hebesatz im Schnitt um 5,1 Punkte. In anderen Bundesländern fällt der Anstieg allerdings deutlich höher aus.

Der Anstieg fiel zwischen 2021 und 2022 in Nordrhein-Westfalen mit 13,1 Punkten am höchsten aus. Es folgen Hessen mit 12,6 Punkten, das Saarland mit 7,3 und Rheinland-Pfalz mit 7,2 Punkten. Am schwächsten fällt der Anstieg bei den Flächenländern in Thüringen aus (0,9 Prozent). Der Anteil der Kommunen, die ihren Grundsteuer-Hebesatz zwischen 2021 und 2022 erhöht haben, ist laut EY in Nordrhein-Westfalen mit 26 Prozent am höchsten. Danach folgen das Saarland mit 19 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 17 Prozent sowie Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern mit je 16 Prozent. Am unteren Ende befinden sich Thüringen (vier Prozent), Sachsen (fünf Prozent) und Sachsen-Anhalt (sechs Prozent). Im Bundesdurchschnitt hat ein Achtel der Kommunen (12,5 Prozent) den Hebesatz erhöht. Bei 86,9 Prozent blieb der Satz unverändert, und 0,6 Prozent der Kommunen haben ihn gesenkt. In Baden-Württemberg liegen diese Werte bei 83,5 und 0,3 Prozent.

Kommunen im Südwesten erhöhen Hebesätze nur leicht

Insgesamt haben die Kommunen in Baden-Württemberg im Durchschnitt eher geringe Hebesätze. Der Durchschnittswert liegt bei 368, nur Bayern (352) und Schleswig-Holstein (347) liegen darunter. Von 2021 auf 2022 haben die Kommunen im Südwesten ihre Sätze um 5,1 Punkte angehoben. Die höchsten Durchschnittswerte gibt es in Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem Saarland mit den Werten 565, 495 und 446. Betrachtet man einen längeren Zeitraum zwischen 2017 und 2022, dann fällt der Anstieg im Südwesten noch schwächer aus. Hier liegt Baden-Württemberg im Vergleich der 13 Flächenländer an siebter Stelle, also mittendrin. Gemeinden in Baden-Württemberg haben in diesem Zeitraum ihre Hebesätze im Durchschnitt um 13 Punkte oder vier Prozent erhöht. 

Die Städte und Gemeinden in Hessen haben ihre Hebesätze in diesem Zeitraum am stärksten angehoben. Durchschnittlich stiegen die Sätze dort um 52 Punkte oder zwölf Prozent. Vor Baden-Württemberg liegen das Saarland (29 Punkte, 7 Prozent), Nordrhein-Westfalen (25/5), Schleswig-Holstein (20/6), Mecklenburg-Vorpommern (18/5) und Niedersachsen (15/4). Seit 2017 haben 42,9 Prozent der Kommunen den Hebesatz erhöht. Zum Vergleich: Im Saarland waren es 75 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern 61,2 Prozent, in Hessen 55 Prozent. Deutlich weniger Kommunen haben ihren Hebesatz in Bayern erhöht (18,2 Prozent), der Bundesdurchschnitt für diesen Zeitraum liegt bei 37,8 Prozent.  

Tübingen mit höchstem Hebesatz, Büsingen am Hochrhein im geringstem 

Eine weitere Erkenntnis der Studie: 2022 hatten knapp vier von zehn Gemeinden (39 Prozent) einen sehr hohen Grundsteuerhebesatz von 400 oder höher. 2005 waren es noch fünf Prozent. Umgekehrt hatten 2005 noch 22 Prozent der Kommunen einen Hebesatz von unter 300 – 2022 waren es nur noch drei Prozent. Den niedrigsten Hebesatz in Baden-Württemberg hatte (Stand: 31.12.2022) Büsingen am Hochrhein (0), den höchsten Tübingen mit 660.