Das Förderprogramm "FreiRäume" soll für mehr Kulturveranstaltungen im Ländlichen Raum sorgen und Leerstände nutzen.
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„FreiRäume“: In Gerabronn treten Bands in der alten Nudelfabrik auf

Leerstände gibt es in jeder Kommune. Oft handelt es sich um alte Bauernhöfe oder Unternehmensgebäude. Sie bieten große Chancen, um neue Kulturstandorte zu schaffen. Das Förderprogramm „FreiRäume“ unterstützt solche Initiativen.

Städte und Gemeinden, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Veranstalterinnen und Veranstalter – besonders im Ländlichen Raum – sollten mehr Ideen zulassen und flexibler über Spielstätten und Standorte entscheiden. Das sagt der baden-württembergische Kulturstaatssekretär Arne Braun gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Im Besonderen hat er dabei Standorte im Kopf, die aktuell leer stehen: alte Gasthöfe, verwaiste Scheunen, Bunker, Brachflächen oder auch ehemalige Kaufhäuser.

Kultur im Ländlichen Raum braucht Unterstützung

Häufig scheitern solche Initiativen an der Anschubfinanzierung. Deshalb hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) 2020 und 2022 eine Förderung namens „FreiRäume“ vergeben. Arne Braun gibt gegenüber der dpa bekannt, das Förderprogramm fortsetzen zu wollen. Zunächst sollten aber die bisher geförderten, teilweise noch nicht abgeschlossenen Projekte ausgewertet werden. Dabei werde es vor allem um die konkreten Auswirkungen der Projekte vor Ort gehen.

Bisher 45 Projekte im Programm „FreiRäume“

Das Programm „FreiRäume“ hat bisher 45 Projekte mit insgesamt 2,1 Millionen Euro gefördert. Darunter etwa ein leerstehendes Kino in Kenzingen, das zu einem Kulturzentrum weiterentwickelt wurde. Die abrissgefährdete Kirche in Bräunlingen wurde zum „Haus der Musik“. Das Dorfgemeinschaftshaus in Ostrach-Tafertsweiler wurde in einen ganzjährig bespielten „Dritten Ort“ verwandelt. Eine leerstehende Bankfiliale in Schemmerhofen wurde zur kulturellen Werkstatt umfunktioniert. Eine Fabrikhalle in Löffingen wurde zum Kino und Kulturzentrum. Ein Schullandheim in Mönchhof zum Kultur- und Begegnungszentrum. Die Alte Stallhalle in Rottweil zum Kulturtreffpunkt. Und eine ehemalige Nudelfabrik in Gerabronn zum Konzertprojekt.

Kretschmann: „Kultur kann Türöffner sein“

Das MLR möchte mit dem Programm Menschen in Ländlichen Raum über künstlerische und kulturelle Angebote zusammenbringen. „Kultur kann ein Türöffner sein, der Menschen zusammenbringt“, sagt auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Mithilfe der Landesförderung sollen neue ‚FreiRäume‘ gerade in ländlichen Regionen entstehen: Orte der Kunst, Orte der Begegnung, Orte des Austauschs und Orte des gesellschaftlichen Miteinanders.“