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Wärmeplanung: Difu hilft kleinen Gemeinden

In einer Handreichung informiert das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) über wichtige Fragen der kommunalen Wärmeplanung. Adressaten des praxisnahen Impulspapiers sind kleine Gemeinden. Das Land hat zudem Förderprogramme aufgelegt.

Wärme bewegt die Menschen in Deutschland. Man könnte auch sagen: Sie erhitzen die Gemüter. Konkret geht es um das Gebäudeenergiegesetz, im Volksmund unter dem Namen „Heizungsgesetz“ bekannt, das in dieser Woche noch verabschiedet werden soll. Die kommunale Wärmeplanung ist damit verwoben, denn das Gesetz gilt erst, wenn die Kommunen eine solche Planung verabschiedet haben. Das Land unterstützt die Kommunen. Davon zeugt unter anderem das Förderprogramm Klimaschutz Plus des Umweltministeriums, dessen Verlängerung erst vor wenigen Tagen bekannt gemacht wurde. Es fußt auf den Säulen „CO2-Minderungsprogramm“, „Struktur-, Qualifizierungs- und Informationsprogramm“ und „Nachhaltige, energieeffiziente Sanierung“.

Kommunen in Baden-Württemberg unter Handlungsdruck 

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat nun eine Handreichung veröffentlicht, mit der sie sich ganz gezielt an kleine Kommunen richtet. Darin stellt sie die zehn aus ihrer Sicht relevantesten Fragen und beantwortet sie. Das ist wichtig, denn der Informationsbedarf ist groß. Nicht zuletzt, weil die Landesregierung ihren Städten und Gemeinden ehrgeizigere Vorgaben gemacht hat als andere Landesregierungen. Im Südwesten müssen Kommunen ihre Planung bereits bis Ende 2023 vorlegen. Zum Vergleich: Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen haben Gemeinden ganze vier Jahre länger Zeit, nämlich bis Ende 2027. Nur Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen früher ran, aber auch sie haben zwei Jahre länger Zeit als ihre baden-württembergischen Pendants.

Die FAQ der kommunalen Wärmeplanung 

Ausgearbeitet hat die Handreichung der Arbeitskreis Kommunaler Klimaschutz (AKK). Die FAQ der kommunalen Wärmewende lesen sich demnach wie folgt:

  • Warum sollen wir, meine Gemeinde und ich, uns mit der kommunalen Wärmeplanung beschäftigen?
  • Bringt eine kommunale Wärmeplanung mich, meine Gemeinde und meine Bürgerinnen und Bürger weiter?
  • Wen muss ich vor Ort frühzeitig beteiligen und als Unterstützerin gewinnen?
  • Was sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer kommunalen Wärmeplanung?
  • Welche personellen Ressourcen muss ich einplanen?
  • Was kostet das? Wo bekomme ich finanzielle Unterstützung?
  • Wie, an wen und wann kommuniziere ich die Wärmeplanung?
  • Schaffe ich das alleine? Wer kann mir helfen?
  • Wer hat schon gute Erfahrungen gemacht, die ich mir ansehen, von denen ich lernen kann?
  • Wie komme ich in die Umsetzung?

Difu: Wärmeplanung bietet Vorteile für kleine Gemeinden 

Die Handreichung ist zehn Seiten lang, die Antworten sind übersichtlich, oft mit Infografiken ergänzt, aufbereitet. Auch wenn die Kommunen im Südwesten mit ihren Planungen aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung bereits weit fortgeschritten sind, kann die Handreichung wichtige Orientierung geben. „Die Kommunale Wärmeplanung bietet Vorteile für kleine Gemeinden und damit für ihre Bürger*innen. Sie ermöglicht eine detaillierte Bestands- und Potenzialanalyse als Grundlage für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen, die auf erneuerbare Energien setzen. Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert die frühzeitige Beteiligung und Unterstützung aller relevanten Akteur*innen, einschließlich Kommunalverwaltungen, politischer Gremien und Öffentlichkeit“, schreibt das Difu in einer begleitenden Pressemitteilung.