Verbände fordern Sonderprogramm für mehr sozialen Wohnungsbau
Jahr für Jahr fallen mehr Wohnungen aus der Sozialbindung raus als neue Sozialwohnungen durch gemeinwohlorientierte Wohnungsbauprojekte entstehen. Deshalb fordern die Architektenkammer, der Mieterbund und die Initiatoren der IBA ein Sonderprogramm in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro, das den sozialen Wohnungsbau wieder ankurbelt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Gefordert wird eine befristete Förderung über zinsfreie oder zinsermäßigte Kredite. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt steige weiter. Es gebe derzeit 52.000 Sozialwohnungen in Baden-Württemberg. Nötig wären dagegen 500.000.
Bauministerium: Förderung wurde bereits verdoppelt
Das Bauministerium weist dagegen darauf hin, man habe die Mittel für den sozialen Wohnraum in diesem Jahr bereits verdoppelt. Dieses Jahr komme man auf über 500 Millionen Euro, nächstes Jahr sogar auf 551 Millionen Euro. Zudem bestehe das Problem hauptsächlich auf dem privaten Wohnungsmarkt, der weit über 90 Prozent der Wohnungen kontrolliere.
Grünen-Fraktion: Schulterschluss aller Akteure für sozial-gerechten Wohnungsbau
Die Sprecherin für Bauen und Wohnen der Grünen-Fraktion, Cindy Holmberg sagt dazu: „Klar ist: Bezahlbarer Wohnraum ist eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. Wir wollen, dass alle Menschen auch in Zukunft gerne und gut in Baden-Württemberg leben. Und klar ist auch: Wir brauchen den Schulterschluss aller Akteure, die sich für einen sozial-gerechten Wohnungsbau einsetzen. Als Land setzen wir bereits viele Hebel in Bewegung: Von einfachen und digitalisierten Bauverfahren über realistische baurechtliche Standards bis hin zur kräftigsten Finanzspritze jemals in Höhe von einer Milliarde Euro für den sozialen Wohnungsbau. Wir wissen auch: Wohnen ist Grundbedürfnis und Anspruch zugleich. Deshalb hören wir als Land im Strategiedialog ‚Bezahlbares Wohnen und Innovatives Bauen‘ alle Anregungen an - und pflegen diese für die Umsetzung von zeitgerechtem und bezahlbaren Wohnen in Baden-Württemberg ein.“
