Das sagen Schulleitungen zur Digitalisierung der Schulen in einer forsa-Umfrage
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Umfrage bei Schulleitungen: Mittel für Digitalisierung reichen nicht aus

Die Digitalisierung der Schulen kommt langsam voran. Das ergibt eine forsa-Umfrage im Auftrag des VBE. Doch: Die Schulen benötigen dringend weitere Bundesmittel zur Finanzierung.

Wie läuft die Digitalisierung der Schulen im Land? Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut forsa eine repräsentative Befragung im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung unter Schulleiterinnen und Schulleitern allgemeinbildender Schulen in Deutschland durchgeführt. Befragt wurden die Schulleitungen unter anderem zur Verfügbarkeit von digitalen Endgeräten, zum Umgang der Lehrkräfte mit digitalen Technologien und Plattformen sowie zum Digitalpakt Schule befragt. Ein Teil der Fragen wurde bereits in den vorherigen Befragungen von Schulleitungen aus den Jahren 2018 bis 2022 gestellt, so dass entsprechende Zeitvergleiche möglich sind. Im Rahmen der aktuellen Untersuchung wurden insgesamt 1.310 Schulleitungen in der Bundesrepublik Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 15. September bis 20. Oktober 2023 durchgeführt.

Verfügbarkeit von Endgeräten

90 Prozent der Schulen haben aktuell zumindest für einen Teil der Schülerinnen und Schüler Klassensätze an Laptops, Tablet-PCs oder Smartphones zur Verfügung – 15 Prozent für alle Klassen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Anteil um fünf Prozent gestiegen. Im Vergleich zu 2020 um 53 Prozent. 90 Prozent der Gymnasien haben Klassensätze an Endgeräten, 92 Prozent der Haupt-, Real- und Gesamtschulen und 91 Prozent der Förder- und Sonderschulen.

Umgang der Lehrkräfte mit digitalen Technologien und Plattformen

Mehr als die Hälfte der Schulleitungen (54 Prozent) schätzt, dass (fast) alle Lehrkräfte ihrer Schule an mindestens einer qualitativ angemessenen Fortbildung zum Einsatz digitaler Endgeräte im Unterricht teilgenommen haben. Damit ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr (46 Prozent) weiter gestiegen. 14 Prozent schätzen, dass drei Viertel ihrer Lehrkräfte an solch einer Fortbildung teilgenommen haben. Dass die Hälfte ihres Kollegiums an einer solchen Fortbildung teilgenommen hat, schätzen 13 Prozent. Jeweils neun Prozent der Schulleitungen geben an, dass etwa jede vierte Lehrkraft beziehungsweise, dass weniger als jede vierte Lehrkraft eine Fortbildung zum Einsatz digitaler Endgeräte absolviert hat.

Die Schulleitungen von Förder- beziehungsweise Sonderschulen geben etwas seltener als die Schulleitungen der anderen Schulformen an, dass (fast) alle Lehrkräfte ihrer Schule an mindestens einer Fortbildung zu diesem Thema teilgenommen haben.

61 Prozent der Schulleitungen sind der Ansicht, dass Lehrkräfte, die kürzlich ihr Lehramtsstudium abgeschlossen haben, (sehr) gut auf den Einsatz digitaler Endgeräte im Unterricht vorbereitet sind. 28 Prozent denken, die Lehrkräfte, die kürzlich ihr Studium abgeschlossen haben, seien weniger gut auf den Einsatz digitaler Endgeräte im Unterricht vorbereitet. Nur wenige (fünf Prozent) meinen die Lehrkräfte, die kürzlich ihr Studium abgeschlossen haben, seien darauf schlecht vorbereitet. Im Vergleich zu den vorigen Befragungen ist der Anteil der Schulleitungen, der die Lehrkräfte, die kürzlich ihr Studium abgeschlossen haben, (sehr) gut auf den Einsatz digitaler Endgeräte vorbereitet sieht, deutlich gestiegen.

Insbesondere Schulleiter und Schulleiterinnen ab 60 Jahren sowie Schulleitungen von Gymnasien und Förder- beziehungsweise Sonderschulen sind der Ansicht, dass Lehrkräfte, die kürzlich ihr Lehramtstudium abgeschlossen haben, (sehr) gut auf den Einsatz digitaler Endgeräte im Unterricht vorbereitet sind.

Digitalpakt Schule

Insgesamt haben 90 Prozent der Schulleitungen bereits einen Antrag zur Förderung ihrer Schule mit Mitteln aus dem Digitalpakt gestellt. 78 Prozent der Schulen geben dabei an, bereits Geld erhalten zu haben, 12 Prozent haben zwar bereits einen Förderantrag gestellt, aber noch kein Geld erhalten.

Mit dem Digitalpakt Schule sollte insbesondere die Herstellung einer Infrastruktur zum digitalen Lernen zum Beispiel durch einen Breitbandanschluss gefördert werden. Ist diese Infrastruktur bereitgestellt, konnten auch Geräte für Lerngruppen angeschafft werden. Im Rahmen der zusätzlichen Gelder während der Corona-Pandemie wurden auch Endgeräte für Lehrkräfte gefördert.

Nur ein Viertel der Schulleitungen, die einen Antrag zur Förderung ihrer Schule mit Mitteln aus dem Digitalpakt gestellt haben, gibt an, dass die erhaltenen Mittel für die digitale Infrastruktur und die Ausstattungssituation an ihrer Schule ausreichend sind. 74 Prozent geben an, noch weitere Mittel zu benötigen.