Experten für Windkraftanlagen geben Lösungsvorschläge beim Praxis-Check des Bundeswirtschaftsministeriums
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Praxis-Check soll den Bau von Windkraftanlagen beschleunigen

Um den Windkraft-Ausbau zu beschleunigen, hat das Bundeswirtschaftsministerium einen Praxis-Check gestartet. In einem ersten Schritt wurden Praktikerinnen und Praktiker aus Verwaltung und Unternehmen um ihre Einschätzung gebeten.

Bis sich ein Windrad in Deutschland dreht dauert es gewöhnlich mehrere Jahre. In Baden-Württemberg waren es einmal durchschnittlich sieben Jahre. Durch die Taskforce Erneuerbare Energie haben man diese Zeit halbieren können, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Als Zeitspanne vom Antrag bis zur Fertigstellung des Baus sind jedoch auch dreieinhalb Jahre eine lange Zeit. In Baden-Württemberg sind insgesamt 770 Windkraftanlagen in Betrieb. Bisher wurden in diesem Jahr zehn in Betrieb genommen und 43 Windkraftanlagen wurden genehmigt. Für die Energiewende braucht es einen schnellen Ausbau.

So soll der Praxis-Check laufen

Die Frage ist: Woran liegt das und wie kann man den Prozess beschleunigen? Ein Praxis-Check soll Antworten finden. Dafür hat das Bundeswirtschaftsministerium Expertinnen und Experten nach Stuttgart eingeladen. Darunter: Verwaltungsmitarbeitende und Unternehmen, die Windkraftanlagen planen und bauen. Die gesammelten Einschätzungen und Vorschläge aus dem Gespräch möchte das Bundeswirtschaftsministerium nun auswerten und daraus Lösungsvorschläge erarbeiten. Diese sollen dann wiederum den Expertinnen und Experten für eine Einschätzung vorgestellt werden.

Rotorblatt eines Windrades auf dem Weg zur Montage
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Diese Erfahrungen machen Praktikerinnen und Praktiker

Welche Erfahrungen haben die Expertinnen und Experten mit dem Bundesumweltministerium geteilt? Neben dem großen bürokratischen Aufwand, den der Bau einer Windkraftanlage bedeutet, werden die Bauphasen häufig auch durch Einwände von Bürgerinitiativen verzögert. Denn auch die Stellungnahmen und Einwände müssten bearbeitet werden – und das bei geringer Personaldecke. Diese Einwendungen riefen nicht selten den Artenschutz auf den Plan – immer neue Artenschutzprüfungen können die Folge sein. Aufgrund der hohen Nachfrage sei es allerdings ein Problem zeitnah Artenschutzgutachterinnen oder -gutachter gewinnen zu können. Mehr Personal und einheitlichere Richtlinien könnten die Situation verbessern, glauben die Befragten.

Baustelle einer Windkraftanlage
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KI soll Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen beschleunigen

Auf Landesebene hat man ebenfalls bereits Lösungsmöglichkeiten erörtert. Das Land Baden-Württemberg möchte in Zukunft Künstliche Intelligenz für die Bearbeitung von Genehmigungsverfahren einsetzen. Damit hofft das Land die Verfahren zu beschleunigen. Eine entsprechende Software sei bereits ausgeschrieben, hieß es aus dem Staatsministerium. Gewinnbringend könne die KI besonders bei der Auslegung von Rechtslagen sein.