Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick über ihren Schritt, in die Partei Die Grünen einzutreten.
© Stadt Bruchsal

Bruchsals Oberbürgermeisterin bekennt Farbe

Cornelia Petzold-Schick ist zwar bereits seit 14 Jahren Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal. Doch erst seit circa einer Woche ist sie Parteimitglied der Grünen. Damit ist sie die einzige Grünen-Oberbürgermeisterin in Baden-Württemberg. Zu diesem Schritt entschied sie sich, um ein deutliches Signal gegen AfD und Montag-Demos zu setzen.

Als sie sich 2009 erstmals in Bruchsal als Oberbürgermeisterin bewarb, war Cornelia Petzold-Schick parteilos. Ebenso wie bei ihrer Widerwahl 2017. In der Vergangenheit hatte sie das als großen Vorteil wahrgenommen, um aus einer neutralen Position einen Konsens zwischen allen Parteien zu erreichen. Nun hat sie sich überraschend dazu entschieden, den Grünen beizutreten. Damit ist sie die erste Grünen-Oberbürgermeisterin im Landkreis Karlsruhe und derzeit die einzige Grünen-Oberbürgermeisterin in Baden-Württemberg.

Doch wieso dieser Schritt nach so vielen Jahren als parteilose Oberbürgermeisterin?

Dem SWR sagte die 59-jährige Juristin, es sei wichtig Farbe zu bekennen, nun da bestimmte politische Strömungen erstarkten. Im Einzelnen geht sie auf die deutschlandweiten Stimmengewinne der AfD ein. Auch in der eigenen Stadt bemerke sie, mehr Zuspruch als zuvor für die Montag-Demos und die Partei, bei der namhafte Parteimitglieder in wichtigen Positionen bereits vom Bundesverfassungsgericht als verfassungsfeindlich eingestuft wurden. Ihre Motivation sei es, Haltung in schwierigen Zeiten zu zeigen.

Und weshalb hat sie sich für die Grünen entschieden?

Speziell mit Blick auf Themen wie Energiewende, Naturschutz und Klimawandel, aber auch mit Blick auf die Bundespolitik sei für sie keine der anderen Parteien in Frage gekommen, sagt Cornela Petzold-Schick gegenüber dem SWR. Bereits im letzten Jahr waren die Grünen auf sie zu gekommen und hatten sie gebeten sich im Landkreis Rastatt als Landrätin zu bewerben. Ebenfalls hatten sie die Grünen aus Mannheim angefragt. Beide Anfragen habe sie abgelehnt, da sie mindestens bis 2025 – zur nächsten Wahl – in Bruchsal bleiben möchte.