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Wohnungsbau in Waldbronn ist für Aldi Süd nur der Anfang

Beim Wohnungsbau gab es in den vergangenen Jahren hauptsächlich Hiobsbotschaften. In Waldbronn gibt es nun Positives zu berichten. Die Discount-Einzelhandelskette Aldi-Süd baut dort ein Nahversorgungszentrum mit 115 Wohnungen eröffnet. Mittelfristig sollen 2.000 Wohnungen entstehen.  

In Waldbronn nahe Karlsruhe ist nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ein Nahversorgungszentrum entstanden. Während im Erdgeschoss drei Händler eröffnen, gibt es darüber 115 Wohnungen auf 9.000 Quadratmetern Fläche. 20 davon sind sozial gefördert. Das Unternehmen schreibt in einer Mitteilung, dass das Zentrum die Nahversorgung vor Ort verbessere und das Einkaufen auf kurzen Wege erleichtere. „Mit dem Nahversorgungszentrum und den neuen Wohnungen schaffen wir einen spürbaren Mehrwert für die Menschen in der Umgebung“, sagte Christof Hake, Managing Director Real Estate von Aldi Süd.

Hake bezeichnete die Eröffnung des Zentrums als „Meilenstein“. „Sie zeigt, dass wir anspruchsvolle Bauprojekte planmäßig und wirtschaftlich nachhaltig realisieren. In einer Zeit, in der steigende Kosten viele Bauprojekte verzögern oder gar beenden, ist das alles andere als selbstverständlich“, so Hake. Schlüssel zum Erfolg sei die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Projektpartner, der Werner Wohnbau GmbH & Co. KG, und der Stadt Waldbronn.

450 von 2.000 Wohneinheiten in Baden-Württemberg geplant

Das Projekt in Waldbronn ist für Aldi Süd keine Ausnahme, sondern in eine Gesamtstrategie eingebettet, die das Unternehmen Ende März bekannt gegeben hat. In den kommenden Jahren will man mehr als 2.000 Wohneinheiten über den eigenen Filialen erstellen, 550 davon bis Ende des laufenden Jahres. 450 der 2.000 Einheiten sollen in Baden-Württemberg entstehen, unter anderem in Sindelfingen-Maichingen, Pforzheim. Begonnen hat Aldi Süd mit dem Wohnungsbau bereits vor zehn Jahren. Der Discounter beruft sich auf eine Prognose des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), wonach in Deutschland im Jahr 2024 bis zu 600.000 Wohnungen fehlen.

„Wo Aldi Süd Mixed-Use-Immobilien mit Wohneinheiten entwickelt, richtet sich deren Nutzung nach lokalen Anforderungen und Projektpartner:innen. Die Palette reicht von Miet- und Eigentumswohnungen über sozial geförderten Wohnraum und Flächen für betreutes Wohnen bis hin zu Appartements für Studierende“, schreibt das Unternehmen. Unter anderem sind über eine Filiale in Landau in der Pfalz drei Obergeschosse mit 32 Appartements und 65 Wohnplätzen für Studierende entstanden. In Tübingen und Mannheim sind ebenfalls Projekte für Studierende geplant.

Jäger: Attraktives Modell für Ortskerne

Aldi Süd sagt, dass die Mix-Use-Konzepte Innenstädte beleben und Handelsstandorte bereichern würden. „Die sichtbaren Fortschritte beweisen, dass wir auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen komplexe Bauprojekte wirtschaftlich realisieren können“, sagt Jan Riemann, Group Director Aldi Süd Real Estate. Man wolle mit Städten und Kommunen an einem Strang ziehen, Hürden abbauen und gemeinsam Mehrwert schaffen, so Riemann.

Der Präsident des Gemeindetags, Steffen Jäger, äußerte sich gegenüber dem SWR positiv zu Wohnbau-Projekten wie jenem im Waldbronn.  „Wenn Nahversorgung und Wohnen in einem so engen Miteinander gestaltet werden kann, dann fällt für viele der Fahrtweg von A nach B weg“, so Jäger, „Das Modell scheint gerade für Ortskernlagen eine Attraktivität zu haben.“ Wohnbau durch Privatinvestoren hält Jäger ebenfalls für sinnvoll. Städte und Gemeinden würden mit Flächennutzungs- und Bebauungsplänen die Grundlage für den Bau von Wohnungen schaffen. Sie müssten attraktive Rahmenbedingungen schaffen, damit Investoren Wohnraum schaffen.